Klarissinnen

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Die Klarissinnen.

Das Leben der Klarissin ein gemeinschaftliches, in der Schweigsamkeit der Arbeit und des Gebetes, im Gesange der Offizien verlaufendes Leben.
Reliquienschrein St. Klara


Armut

Der Orden der Klarissinnen, ursprünglich „Arme Damen“ genannt, soll besonders die Armut unseres Heilandes ehren. Seiner Bestimmung nach ist er eine beständige Protestation gegen den Geist, der nach Reichtum, Vergnügen und Ehren haschenden Welt. Er ist auch eine immerwährende Anerkennung der göttlichen Vorsehung durch die völlige Hingabe in ihre Hand. Bekanntlich üben die Töchter der heiligen Klara von Assisi nach wie vor in der vollen Strenge ihrer ersten Gründung die Armut, welche nicht nur jeder Schwester, sondern auch dem Kloster selbst den Besitz jeglichen Eigentums untersagt. Somit wird die Armut dort im höchsten Grade geübt. Jeden Tag betet die Schwester mit einer Wahrheit, welche sie innerlich kostet, die Worte des Vaterunsers: Unser tägliches Brot gib uns heute. Die Liebe der Gläubigen ernährt die Bettlerinnen Gottes; sie leben als Bettlerinnen und kosten etwas von dieser leidenschaftlichen Liebe des heiligen Franz von Assisi für die Armut. Damit verbinden sie in hohem Grade die Buße und die Demut, so dass sie voll und wahr den Namen verdienen, womit sie bezeichnet: Sie haben alle inneren und äußeren, öffentlichen und privaten Erniedrigungen der Armut; das ist ihr Schutz und ihre Freude.

Enthaltsamkeit

Fasten

Sie haben beständige Enthaltung von Fleischspeisen, fasten alltäglich, den Sonntag und Weihnachten ausgenommen.

Abtötung

Zu jeder Zeit werden sie durch die vollständige Blöße ihrer Füße an die Niedrigkeit ihrer Entblößung erinnert und finden in der kalten Jahreszeit manche Gelegenheit harter Abtötung. Dreimal wöchentlich ermahnt sie die Disziplin ihre Bußwerke mit der Geißelung des Heilandes zu vereinigen.

Arbeit

Während die Karmeliterinnen die Arbeit, soweit wenigstens die Diensterfordernisse es erlauben, für sich gesondert verrichten, geschieht sie bei den Klarissinnen immer gemeinschaftlich und unter Stillschweigen. Außer den allgemeinen Verrichtungen, welche der Unterhalt, die Reinlichkeit, die Kultur, die Flickerei, die Nahrung, die Gebäude, der Garten usw. von ihnen erfordern, geben sie sich mit der Anfertigung von Kirchenleinen, besonders zugunsten armer Kirchen ab. Die Klarissin weiß ja, wie angenehm in den Augen Gottes dieses verborgene und innere Opfer, wovon Nichts vor den Augen der Menschen leuchtet, ist und wie ergiebig an Früchten der Versöhnung für die Seelen.

Da sind die Hauptobservanzen, welche die Klarissinnen in der Demut ihrer Buße ausüben.

Stillschweigen

Das Stillschweigen, beständig beobachtet und nur durch die Not unterbrochen, umgibt die Geister mit jener geheimnisvollen Atmosphäre, in welcher sie die Gegenwart Gottes fühlen.


Beten

Ihr kanonisches Offizium fangen sie um Mitternacht an und beten es vollständig zu den verschiedenen Tageszeiten. Das Marianische und das Todenoffizium werden auch im Chore rezitiert, so dass die Feier des göttlichen Offiziums sie Tag für Tag durchschnittlich neun Stunden um das heilige Tabernakel versammelt hält.

Erholung

In Wochentagen wird es durch seine Erholung unterbrochen. An Sonn- und Feiertagen, wo durch den Stillstand der Handarbeit der ganze Tag den geistlichen Übungen gewidmet bleibt, findet dagegen eine solche statt, und wird den Schwestern zu gegenseitigen, im Geiste der Liebe gehaltenen Mitteilungen und Unterhaltungen Gelegenheit geboten.

Erholung der Seele

Die häufige Beichte und Kommunion lassen die Seelen reichlich schöpfen aus den Quellen des Heilandes. Die Betrachtung ist im Anfange des Tages und sie ist am Ende desselben.

zu den klösterlichen Gemeinschaften

Franziskaner, Benediktiner, Karthaeuser, Trappisten , Karmeliterinnen, Klarissinnen, Salesianerinnen.

Quelle

Das dreifache Reich Gottes Impr. 1911