Stolz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Februar 2013, 16:08 Uhr
Stolz-Überheblichkeit - Hochmut- Hoffart
"Kommt Übermut, so kommt auch Schande, doch bei Bescheidenen ist Weisheit." [Sprüche 11/2]
"Der Augen Stolz, des Herzens Übermut sowie das Glück der Frevler schlagen fehl." [Sprüche 21/4]
Wo Stolz ist auch Selbstüberhebung und diese Selbstüberhebung ist eine üble Wurzel aus der die Triebe vieler Sünden sprießen. Der Weg des Stolzes ist die eitle Ruhmsucht und ist man diesem erst verfallen kommt es zur Prahlerei. Es führt weiter zum Streit und zur Rechthaberei sowie der Unbotmäßigkeit. Hüte dich vor dem Stolz sonst bist Du nicht weit weg vom übertriebenen Ehrgeiz aller weltlichen Dingen. Der Stolze sucht nur Anerkennung bei sich selbst und erwartet sie auch von sich durch andere. Bedenke auch der Stolz (Superbia) zählt zu einen der 7 Todsünden und diese führen den Menschen ins Verderben.
Johannes-Maria-Vianney zum Stolz
Wie die Speisen mit Salz, würzen wir alles mit Stolz. Wir sehen es gerne, wenn unsere guten Werke bekannt werden. Es freut uns, wenn man auf unsere Tugenden aufmerksam wird. Bemerkt man unsere Mängel, so stimmt es uns traurig. Die Heiligen waren anders. Es betrübte sie, wenn ihre Tugenden bekannt wurden, und sie waren froh gestimmt, wenn man ihre Unvollkommenheit erkannte.
Wenn wir aus Stolz sündigen, ..dann sagen wir zu Gott, dass wir von allem unabhängig sind.
Zum Stolz
Neben der Reinheit ist es vor allem die Demut, welche das Herz des Kommunionskindes schmücken soll. Worin besteht sie? Sie besteht darin, das man sich nicht zu viel einbildet, Gott die schuldige Ehre gibt und niemand verachtet.
So manche Kinder glauben, sie seien mehr als andere, sie wollen immer nur gelobt sein, Tadel können sie nicht ertragen. Das ist Stolz. Andere prahlen mit ihren Talenten, mit ihrer Schönheit, mit ihrer Kühnheit, ihrem Mute oder ihrer Körperkraft, mit dem Gelde ihrer Eltern. Das ist Stolz. Andere verachten die Mitschüler und Mitschülerinnen; sie schämen sich mit ihnen zu gehen, weil sie ärmlich gekleidet, weniger begabt oder nicht so schön sind, an sich sehen sie nur Gutes, beim Nächsten nur Fehler. Das ist Stolz, abscheulicher Stolz. Oder ist’s nicht abscheulich, wenn man sich allein für gut und fromm, die anderen für schlimm hält? Ist’s nicht einfältig, wenn man sich etwas einbildet auf körperliche und geistige Vorzüge, auf Geld oder Kleider? Wer denn gibt dir einen Vorrang? Was hast du, und hättest es nicht empfangen? Hast du also empfangen, was rühmst du dich, als hättest du nicht empfangen? [1.Kor.4,7] Ist’s nicht abscheulich, wenn ein Kind immer nur gelobt sein will, wenn es beim geringsten Tadel gleich den Kopf aufsetzt, auffährt, ein böses und missvergnügtes Gesicht macht? Denn wenn einer glaubt, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst [Gal.6,3]. Du siehst, mein Kind, wie törricht der Stolz ist. Und noch mehr. Er führt zu vielen anderen Sünden: zum Ungehorsam, Trotz und Eigensinn, zu Streitsucht und Lüge. Gott verabscheut den Stolzen und entzieht ihm seinen Segen. „Den Hoffärtigen widersteht Gott, den Demütigen aber gibt er Gnade,“
Darum verabscheue allen Stolz und Hochmut
Vergiss nie, dass alles Gute, das du hast, ein Geschenk Gottes ist. Von dir selbst hast du nur die Sünde; auf diese aber wirst du kaum stolz sein wollen. Liebe und achte alle Menschen, seien sie auch noch so gering und arm. Casimir, der Sohn des Polenkönigs, Casimir III., ließ sich mit jedem Bettler ins Gespräch ein. Ja manchmal suchte er die Armen auf in ihren elenden Hütten, verkehrte gar liebevoll mit ihnen und beschenkte sich reichlichst. Darüber tadelten ihn die Beamten am Hofe und sagten, solche Dinge passen nicht für einen königlichen Prinzen. Casimir aber antwortete: "Ich bin noch lange nicht ein König, wie Jesus, der Sohn Gottes. Und dieser kam von den Höhen des Himmels zu uns armen Menschen herab, heilte unsere Gebrechen und wurde selbst arm, um uns reich zu machen."
Am weißen Sonntag gehen die Kinder paarweise zum Tische des Herrn. Gewöhnlich lässt man die Kommunikanten ihre Begleiter selber aussuchen. Recht oft konnte ich beobachten wie ein reicher Knabe oder ein vornehmes Mädchen ganz arme Kinder als Gefährten wählten. Und wenn ich die wohlhabenden Kinder aufmunterte, arme Erstkommunikanten zu bewirten, so entspann sich oft ein edler Wetteifer unter den Reichen, jeder wollte das ärmste Kind bei sich haben.
Das ist wahre, echte Demut. Möchte sie in allen Kindern wohnen! Jedes erforsche sich selber, ob noch ein Plätzchen in seinem Herzen ist, wo der Stolz regiert. Die größten Heiligen waren von den Versuchungen zum Hochmut nicht sicher. Der heilige Petrus Canisius erzählte selbst später von seiner Knabenzeit. "Meine Abkunft und Talente machten mich eitel. Es schwoll mir allmählich der Kamm. Ich glaubte etwas zu verstehen, verachtete andere neben mir, wollte über alles aburteilen. Nicht leicht konnte ich mich zum Nachgeben entschließen, wenn ich gewarnt oder getadelt wurde." Zum Glück fand der Knabe einen Priester, der ihm half, den Stolz abzulegen. Kämpfe auch du, mein Kind, gegen den Stolz und Eitelkeit. Der hl. Augustinus sagt: "In das Himmelreich wird keiner ohne Demut gelangen." Ein bescheidenes, demütiges Kind ist Gott und Menschen lieb. Weil die seligste Jungfrau Maria so demütig war, hat der Herr große Dinge an ihr getan. Wie Bäche und Flüsse die stolzen Höhen verlassen und in der Ebene Felder und Wiesen befruchten, so ergießen sich die Ströme der göttlichen Gnaden im Herzen der demütigen.
"Halte dir den Hochmut fern, willst du den Sieg erringen! Denn nur im Dienste deines Herrn kannst du die Welt bezwingen..."
Quelle: Der Weg zum Glück Hausschatz für die katholische Familie vom Stadtpfarrer und Dekan Franz Xaver Wetzel. Das Buch erschien im Jahre 1922 im St. Vincenz- Verlag Josef Feyrer
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