Medjugorje

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Medjugorje ist ein kleiner Ort in Bosnien-Herzegowina, in dem seit 1981 angeblich die Gottesmutter Maria erscheint.

Medjugorje
Die Kirche mit Außenaltar

Allgemeines

So wie in Lourdes und Fatima Maria dazu aufgerufen hat umzukehren und Buße zu tun, so findet auch in Medjugorje Umkehr und Buße statt. In Medjugorje scheint eine Fortsetzung, ja Erfüllung von Lourdes und Fatima stattzufinden. Kaum jemand, der die Stätten des Gebets (Erscheinungsberg, Kreuzberg, die Kirche) besucht hat, verlässt den Ort wieder ohne im Beichtstuhl der Welt, wie Medjugorje auch genannt wird, seine Sünden abgeladen zu haben. Nach Medjugorje zu kommen heißt einen Neuanfang wagen. Sich einlassen darauf, nicht mehr sich selbst zu folgen, sondern dem Ruf Mariens. Und diesem Ruf folgen heißt, auf den Weg geleitet zu werden, der zu Jesus Christus führt. Zu Ihm, den Erlöser der Welt.

Seit davon berichtet wird, dass die Muttergottes täglich im Medjugorje erscheinen soll, reißt der Strom der Pilger aus aller Welt nicht mehr ab. In den Wirren des Krieges in den 90er Jahren ist die Zahl der Besucher zwar zurückgegangen, aber viele Gläubige haben sich auch während dieser Zeit trotz aller Gefahren nicht davon abbringen lassen an Pilgerfahrten nach Medjugorje teilzunehmen. Im Vertrauen auf die Hilfe Gottes und den Schutz Mariens haben sie die langen Fahrten unbeschadet überstanden.

Die Stätten des Gebets in Medjugorje

Der Erscheinungsberg

Der Weg auf den Erscheinungsberg
Statue der Muttergottes auf dem Erscheinungsberg

Von weitem ist er schon zu sehen. Der steile, steinige Weg, der hinaufführt auf den Podbrdo, dem Berg, auf dem die Muttergottes am 24. Juni 1981 das erste Mal den Kindern erschienen sein soll. Auch wer diesen Weg heute geht, geht der Gottesmutter Maria entgegen. Man darf diesen Gang aber nicht antreten mit großen Erwartungen. Mit der Hoffnung dort oben ein Wunder zu erleben oder gar eine Erscheinung. Ohne Erwartungen soll man hingehen und versuchen Maria in seinem Nächsten zu sehen, dann kann man auch das Wunder spüren, das in einem selbst geschieht, wenn Frieden im Herzen einkehrt.

Der Weg auf den Erscheinungsberg betrachtet die freudenreichen Rosenkranzgeheimnisse. Von Station zu Station kommt man immer mehr dem Ereignis näher „…den du o Jungfrau im Tempel wiedergefunden hast“. Maria will in Medjugorje nicht im Mittelpunkt stehen. Sie weist auf ihren Sohn hin und führt uns zu Ihm. Wie oft schon haben wir Jesus verloren, uns von ihm getrennt. Maria zeigt auf dem Weg auf den Podbrdo, dass wir Ihn wiederfinden können, wenn wir uns ihr anvertrauen.

Der Kreuzberg

Kreuzberg

3.3.33 Tag der Kreuzaufstellung.

Der Pfarrer von Medjugorje hat dazu aufgerufen, zum 1900. Jahrestag der Passion Christi ein Denkmal zu errichten. Es war eine Zeit der Armut und Hungersnot, trotzdem wurde beschlossen ein Kreuz auf dem Berg Sipovac aufzustellen. Der Aufruf des Franziskanerpaters fand so großen Anklang, dass entgegen aller Erwartungen die Verwirklichung des Projektes schnell voranschritt. Viele Arbeitskräfte versammelten sich und unter enormen Opfern und Mühen wurde in nur einem Monat das 8 Meter und 65 Zentimeter hohe Gipfelkreuz aufgestellt. Kostbare Reliquien vom wahren Kreuz Jesu Christi wurden von Rom gespendet und im Schnittpunkt der Kreuzbalken eingemauert. Mit der Aufstellung des Kreuzes fand auch eine Umbenennung des Berges in „Krizevac“ (Kreuzberg) statt.

Die Kirche

Kirche St. Jakob

Seit Ende der 1960er Jahre bildet das Zentrum des Ortes die Dorfkirche St. Jakob. Mit ihren rund 700 Plätzen und den beiden gigantischen Glockentürmen schien die Kirche für die damalige Zeit viel zu groß. Niemand ahnte, dass sie Jahre später zu klein werden würde um die vielen Pilger aus aller Welt zu fassen. Im Jahre 1991 wurde hinter der Kirche ein Außenaltar errichtet, der es ermöglicht Heilige Messen unter freiem Himmel zu feiern, an denen Tausende Gläubige teilnehmen können.

Es werden täglich mehrere Heilige Messen gefeiert. In der Früh und am Abend in kroatisch sowie während des Vormittags in verschiedenen Sprachen. Nachmittags ist stille Anbetung in der Anbetungskapelle hinter der Kirche. Die Heilige Eucharistie wird jeden Monat von 25. auf den 26. zur Nachtanbetung in der Kirche ausgesetzt.

Gemeinschaften in Medjugorje

Die Ereignisse

Am Abend des 24. Juni 1981, dem Fest des Hl. Johannes des Täufers, befanden sich mehrere Kinder auf dem Berg Crnica um ihre Schafe zu weiden. Nach eigenen Aussagen sahen sie plötzlich ein Licht vom Berg Crnica herunter gleiten und sich dann weiterbewegen vom Podbrdo zum Krizevac hin. Sie bekamen große Angst und rannten nach Hause. Sechs von ihnen glaubten auf dem Podbrdo die Gestalt einer wunderschönen Frau gesehen zu haben. Sie dachten sogleich, dass es nur die Muttergottes sein könnte. Aber auch sie bekamen große Angst und erzählten zu Hause sogleich alles ihren Eltern. Es kam große Unruhe in das kleine Dorf und die Eltern rügten ihre Kinder, dass sie derartiges erzählten.

Die Großmutter von Vicka forderte die Kinder auf zu beten und zwar sieben Vater unser, Gegrüßet seist du Maria und Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. So schön die Frau auch sei, die Kinder sollen vorsichtig sein, es könnte auch vom Teufel kommen. Schon am nächsten Tag, dem 25. Juni, erschien die Frau wieder und die Kinder beteten. Vicka bespritzte die Erscheinung mit Weihwasser und sagte: „Wenn du der Teufel bist, geh weg von hier im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes!“ Die Frau sagte, sie sollen sich nicht fürchten, sie sei die „Gospa“, die „Königin des Friedens“. Das Licht wurde auch noch von anderen Menschen gesehen, die die Kinder begleitet hatten. Seit diesem Abend, an dem von vielen über die Ereignisse am Podbrdo berichtet worden war, hat sich das Leben in Medjugorje verändert.

Stellungnahme der Kirche zu Medjugorje

Muttergottesstatue am Escheinungsberg

In Bosnien-Herzegowina gab es von jeher Spannungen zwischen den Franziskanern und den Weltpriestern. Das führte so weit, dass Medjugorjekritiker behaupteten, die Marienerscheinungen seien eine Inszenierung der Franziskaner. So wurde im Jahre 1982 vom Bischof von Mostar eine Untersuchungskommission eingesetzt, die den „Fall“ prüfen sollte. Im Jahre 1986 wurde vom damaligen Bischof Zanic mit einem klaren „Nein“ kundgetan, dass die Erscheinungen nicht echt seien. Somit wäre der Fall Medjugorje eigentlich erledigt gewesen.

Auf Grund der Bekanntheit, die Medjugorje in der Zwischenzeit erlangt hatte, wurde aber vom Vatikan eine neuerliche Prüfung durch die Bischofskonferenz angeordnet. Daraufhin wurde im Jahre 1991 zwar nicht die Echtheit der Ereignisse bestätigt, aber Medjugorje als Ort des Gebetes und des Gottesdienstes anerkannt. Katholischen Gemeinden wurde von der Kirche untersagt, offizielle Wallfahrten nach Medjugorje anzubieten. Private Pilgerfahrten dürfen allerdings durchgeführt werden. Auch haben diese privaten Pilgergruppen ein Recht auf seelsorgerische Betreuung während der Reise und des Aufenthaltes. Daher ist es Priestern auch nicht verboten, privat organisierte Pilgerreisen nach Medjugorje zu begleiten.

Die Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje sind nicht bewiesen und von der Kirche auch noch nicht anerkannt. Es ist aber unübersehbar und nicht mehr wegzuleugnen, dass die Früchte, die in Medjugorje geerntet werden, Früchte des Hl. Geistes sind. Gebet, Buße, Bekehrung, Heilungen an Leib und Seele, das ist Medjugorje. Viele geistliche Berufungen sind aus Medjugorje hervorgegangen. Viele Priester wurden der katholischen Kirche dadurch geschenkt. Immer häufiger wird Medjugorje von Priestern – und auch Bischöfen – in einem Atemzug mit Lourdes und Fatima genannt. Und, dass Medjugorje seit Beginn der Phänomene von tausenden Priestern und auch von hohen geistlichen Würdenträgern besucht wird, spricht wohl für sich.

Obwohl es üblich ist, dass die Kirche Erscheinungen erst nach deren Beendigung anerkennt, wurde lt. Bericht von Radio-Vatikan, im Juli 2008 eine offizielle vatikanische Kommission eingesetzt, die die Erscheinungen untersuchen soll.

Zum Jahreswechsel 2009/2010 besuchte der Wiener Kardinal Dr. Christoph Schönborn Medjugorje. Dieser private Besuch hatte ein großes kirchenpolitisches Echo ausgelöst. Kardinal Schönborn betonte, dass er viele positive Früchte von Medjugorje kennengelernt hat und es ihm ein Bedürfnis war, diesen Ort zu besuchen, der diese Früchte hervorgebracht hat. Als Mitglied der Glaubenskongregation gehört er zu dem Personenkreis, der Medjugorje prüft und darüber entscheiden soll.

Links

Einsetzung einer Untersuchungskommission zur Prüfung der "Marienerscheinungen" in Medjugorje

Internetradio FJM-RitterAufnahmen verschiedener Andachten bei Medjugorjewallfahrten

Literaturtipps

  • "Die fünf Steine" - Pädagogik unserer Lieben Frau von Medjugorje - aus den Vorträgen von Pater Jozo Zovko
  • "Medjugorje Wallfahrt für Millionen" von Bernd Harder