Eucharistie

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Eucharistie

Das allerheiligste Altarsakrament - die Eucharistie - die Heilige Kommunion - der Leib des Herrn ...

Die hochheilige Eucharistie, oder das Sakrament des Altars, ist das heiligste ehrwürdigste, erhabenste unter allen Sakramenten der Kirche; denn dieses Sakrament enthält den Urheber aller Heiligkeit, den Heiligsten der Heiligen, Jesus Christus, dem alle Ehre gebührt im Himmel und auf Erden. Es ist das Opfer- und Familienmahl der Kirche, der Gegenstand ihrer innigsten Verehrung, Anbetung und Liebe, der Mittelpunkt und das Ziel all ihrer Andachten. Es ist der Inbegriff und das lebendige Denkmal aller Wunder Gottes, die Erweiterung der Menschwerdung, die immer währende Erlösung der Menschen, das Paradies jeder gottliebenden Seele; denn in diesem Sakramente findet sie wahrhaft den „Immanuel,“ d. h. „Gott mit uns,“ der da ist die Quelle aller Gnaden, alles Trostes, aller Süßigkeit und Wonne!

Wie einst die Propheten den kommenden Heiland der Welt, weil sie kein Wort fanden, um ihn entsprechend zu bezeichnen, unter verschiedenen Benennungen und Bildern darstellten, so wurden auch dem heiligsten Sakramente des Altares, diesem Wunder der göttlichen Liebe, von der Kirche und den hl. Vätern die verschiedensten Namen beigelegt.

Sie nannte es vor Allem

Eucharistie!

Dieses griechische Wort heißt in unserer Sprache „gute Gabe“, „huldvolle Gabe“; denn das heiligste Sakrament enthält ja den Geber alles Guten, das Gut aller Güter, Christum den Herrn, mit dem uns der Vater im Himmel alles geschenkt hat. [Röm. 8,32] Eucharistie, heißt auch „Danksagung“, weil wir durch Jesum im heiligsten Sakramente Gott, dem Herrn, den würdigsten und wohlgefälligsten Dank für alle uns erwiesenen Wohltaten darbringen können. Dieser Benennung „Eucharistie“ bedienen sich die Kirche und die heiligen Väter fast immer, wenn sie vom heiligsten Altarsakramente reden, weshalb wir diese Benennung auch beibehalten wollen. Die Eucharistie heißt ferners „Tisch des Herrn“. So nennt sie der heilige Apostel Paulus, indem er den Christen zu Korinth die Teilnahme an den Opfern der Heiden mit den Worten verweist:

„Ihr könnet nicht am Tische des Herrn teilnehmen und (zugleich) am Tische der Teufel.“ [1. Kor. 10,21].

Es eignet sich auch gar wohl diese Benennung für die hochheilige Eucharistie; denn sie ist ein Mahl, wozu uns der Heiland alle ladet. Er bereitet uns da einen Tisch mit der kostbarsten, süßesten und kräftigsten Nahrung, mit seinem eigenen, heiligsten Fleisch und Blut.-

„Abendmahl“, „Nachtmahl“ wird die Eucharistie genannt, weil der göttliche Heiland dieses hoch heilige Geheimnis am Abend vor seinem Leiden einsetzte. Unter diesem Namen soll uns das heiligste Sakrament ein Andenken an den Erlösungstod des Herrn, ein Andenken an seine unendliche Liebe sein. Man nennt die Eucharistie auch Himmels- und Engelsbrot, weil sie gleich dem Manna vom Himmel kommt, den Menschen zum Himmel führt und ihn so vergeistigt, dass er den Engeln zugestellt wird; Brot des Lebens, weil sie der Seele das ewige, unvergängliche Leben mitteilt; Brot, das gebrochen wird, weil die Eucharistie unter dem Gestalten des Brotes besteht und ehemals bei der heiligen Kommunion die Gestalten des Brotes gebrochen wurden.

Die hochheilige Eucharistie heißt auch Kommunion, d. h. „Teilnahme,“ „Gemeinschaft,“ „Vereinigung,“ weil wir durch den Genuss derselben mit Christus, als dem Haupt, und mit den Gläubigen als seine Glieder verbunden werden; das Allerheiligste, weil im heiligsten Sakramente Christus der Allerheiligste gegenwärtig ist, hoch würdigstes glorwürdigstes Gut, weil Jesus, das höchste Gut, die Glorie der Engel, in welchem alle Reichtümer der Güte Gottes enthalten sind, zugegen ist. Die hochheilige Eucharistie wird ferners Opfer, Hostia (Hostia heißt Opfer) genannt, weil die Eucharistie auch ein wahres Opfer ist, in welchem sich Christus unblutiger Weise für uns dem himmlischen Vater darbringt, Eulogie d. h. „Segnung,“ „Lobpreisung,“ weil das Sakrament die Quelle des reichsten Segens, die höchste Lobpreisung Gottes ist; Liturgie, „Gottesdienst,“ weil dieses hochheilige Geheimnis der Mittelpunkt, das Herz des wahren, würdigsten Gottesdienstes ist.

Von dem Richter gefragt, warum sie gegen des Kaisers Befehl Zusammenkünfte halten, antworteten die Märtyrer: „Ohne Gottesdienst können wir nicht leben,“ d. h. ohne Feier des heiligen Opfers und ohne Kommunion. Die griechischen Väter nannten die Eucharistie auch Synaris „Versammlung,“ „Gemeinschaft,“ weil zur Feier derselben die Gläubigen sich versammeln und durch Teilnahme an derselben mit Christus und der Kirche in Gemeinschaft treten. Die hochheilige Eucharistie hat auch den Namen „Geheimnis der Geheimnisse,“ „Geheimnis der Gläubigen,“ Geheimnis des Glaubens, „weil Jesus in diesem Sakramenten auf eine geheimnisvolle, dem Verstande und Sinnen des Menschen unbegreifliche Weise zugegen, weil dieses Sakrament das Ziel und der Mittelpunkt aller Sakramente, der Inbegriff des Glaubens ist und man es ehemals vor Juden und Heiden sowohl als vor den Täuflingen geheim hielt; das Heilige des Herrn oder einfach „das Heilige“. So nannten es die ersten Christen gerne, weil es der Leib des Herrn, des Heilligen der Heiligen enthält und heilig macht; Fronleichnam, ein alt deutsches Wort soviel als Leib des Herrn, oder heiliger Leib unseres Herrn Jesus Christi; „Sakrament des Altars, oder „Altarsakrament, „weil es auf dem Altar vollbracht und aufbewahrt wird; „Wegzehrung,“ weil die hochheilige Eucharistie das allerbeste Stärkungsmittel auf unsrer letzten Reise zum himmlischen Vaterlande ist.

Aus diesen verschiedenen Benennungen der hochheiligen Eucharistie magst Du, mein Christ, erkennen, welch ein überaus kostbares, unschätzbares Gut wir an diesem heiligsten Sakramente haben. - Was die Sonne am Himmelsraum, die Quelle im Schoße der Erde, das Herz im menschlichen Leibe, das ist die Eucharistie für die Welt. Ohne Sonne erstarrt die Natur, ohne Quelle verdorren die Fluren, ohne Herz zerfällt der menschliche Leib. Ohne Eucharistie verfällt der Glaube dem Tode, geht die Hoffnung eines beseligenden ewigen Lebens verloren, erkaltet und stirbt die heilige Liebe! Ohne Eucharistie ist die menschliche Gesellschaft ihrer Grundlage beraubt, denn ohne sie gibt es keine wahre Tugend, keine wahre Gesittung, nichts wahrhaft Gutes auf Erden. Alle Wunder der heil. Gottes- und Nächstenliebe, welche seit Jahrhunderten die Welt in Staunen setzen; das Blut der Märtyrer, der Schweiß der Missionare, die englische Geduld der barmherzigen Brüder und Schwestern am Kranken- und Sterbebette, der Mut der Priester mitten unter der schreckenden Pest, die tausendfachen Werke der Barmherzigkeit an den verwahrlosten armen Kindern, an den Notleidenden, an den Waisen, Verlassenen, Gefangenen, Sklaven, Sündern und Verbrechern, sie alle sind Früchte der hochheiligen Eucharistie. Ihr entsprosst die wahre Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, nach welchen die glaubens- und lieblose Welt vergeblich ringt; sie macht den Menschen frei von seinen Leidenschaften, welche ihn oft so tief erniedrigen und des Glückes und Friedens berauben; an ihrem Tische sind alle Menschen gleich, - Hoch und Nieder, Reich und Arm, der Farbige und der weiße Mann, alle empfangen die gleiche Gnade, die im Christo erschienen ist; an ihrem Tisch verschwindet der Hass und die Zwietracht aus dem Herzen, da sind alle, die sich ihm nahen, Brüder und Schwestern in Christo, da sind alle Glieder Christi, da umschlingt alle dasselbe Band der Liebe. - Sie, die hoch heilige Eucharistie, hat die Kirche mit Heiligen aus allen Nationen und Geschlechtern, den Himmel mit Seligen bevölkert, sie ist das Reich der Gnaden, sie ist das Leben der Welt, denn sie ist

Jesus, unser Alles, hochgelobt in Ewigkeit!

(Quelle: Digitalisiert von Google (Google Bücher) / nach Eucharisticum:Legende von den lieben heiligen des glorwürdigsten, wunderbarlichen Sakramentes / Georg Ott, F. Pustet, 1870, von FJM überarbeitete Fassung)

Eucharistiefeier

ist die Heilige Messe. Nich nur der empfang der Eucharistie, der Heiligen Kommunion, sondern die ganz bewusste mitfeier der Riten

Die Hl. Eucharistie wurde von Jesus selbst beim letzten Abendmahl eingesetzt. [Mark. 14, 17-25; Luk. 22, 14 -20; 1. Kor. 11,23-26]

Die Eucharistiefeier bildet den Höhepunkt der Hl. Messe. Hier wird die Bitte Jesu: „Tut dies zu Meinem Gedächtnis“ verwirklicht. Es ist aber nicht nur ein Gedenken sondern ein Handeln Jesu. In der Hl. Eucharistie bringt Jesus Gott Vater dasselbe Opfer dar, wie Er am Kreuz dargebracht hat. Deshalb ist es auch das vollkommenste Opfer.

Zum Ablauf der Eucharistie in der Hl. Messe gehören: Gabenbereitung, Handwaschung, Gabengebet , Hochgebet, Dankgebet, Sanctus (= Heilig heilig heilig), Wandlung, Kommunion, Pater noster (= Vater unser), Friedensgebet, Friedensgruß, Agnus Dei (= Lamm Gottes), Kommunionsspendung



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