Leander von Sevilla

Aus FJM-Ritter
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der heilige Leander, Erzbischof von Sevilla

Fest

27. Februar


Das Leben und Wirken des hl. Leander

Lander wurde zu Carthagena in Spanien geboren und in der Furcht Gottes erzogen. Voll des Heiligen Geistes, dessen innerer Erleuchtung er von Kindheit an folgte, lernte er frühzeitig die Gefahren der Welt kennen und begab sich in ein Benediktinerkloster. Hier leuchtete er der Art in den Tugenden und Wissenschaften, dass er nach dem Tode des Erzbischofes von Sevilla zu dessen Nachfolger erwählt wurde. Es regierte damals in Spanien Leovigild, König der Westgothen, Beschützer der arianischen Irrlehre und Erzfeind der Katholiken. Die Westgothen waren fast alle Arianer. Da hatte der heilige Leander genug zu tun, die Wankenden in dem wahren Glauben zu stärken und die Verirrten zum Schafstalle Christi zurück zu bringen. Beides tat er mit unausgesetztem Eifer. Er hatte die Freude, den ältesten königlichen Prinzen, den heiligen Hermenegild, durch die heilige Sakramente der wahren Kirche zuzuführen und später auch den Trost, denselben mit der Märtyrerkrone geschmückt zu sehen. Die Arianer hassten und verfolgten ihn auf das Bitterste und ruhten nicht eher, bis sie bei dem Könige seine Verbannung durchgesetzt hatten. Allein auch als Verbannter sorgte er für seine Herde mit Vaterliebe und fuhr fort, sie mit Briefen und Schriften zu trösten, zu belehren und zu stärken. Die Mehrzahl dieser Briefe und Schriften beschäftigen sich mit der Widerlegung der arianischen Irrlehre und sind ebenso gründlich als eindringlich verfasst. Arius und seine Anhänger waren Leugner der Gottheit Jesu Christi.

So brachte Leander einige Jahre ergeben und getröstet in der Verbannung zu. Da rief ihn sowie die anderen verbannten katholischen Bischöfe König Leviogild zurück im Jahre 587. Gewissensbisse über die von ihm befohlene Hinrichtung seines eigenen Sohnes Hermenegild, sowie die zahlreichen Wunder, die sich an dem Grabe dieses Märtyrers begaben, erschütterten seinen Glauben an die Wahrheit der arianischen Lehre. Deshalb ermahnte er auf seinem Sterbebette seinen Sohn und Nachfolger Reccarred, die Katholiken nicht mehr zu bedrücken, vielmehr in allem auf den Rat des Erzbischofs Leander zu hören. Ja, Leviogild lud sogar den Heiligen zu sich und übergab den Prinzen und Thronfolger seiner Aufsicht und Unterweisung im katholischen Glauben. Nur die Furcht vor einem Aufstande seiner arianischen Untertanen hielt den König zurück, selbst katholisch zu werden.

Nach dem Tode Leviogilds bestieg Reccared den Thron; und so gesegnet waren Leanders Gebet und Unterweisung, dass nicht bloß der neue König, sondern auch alle Arianer des westgothischen Reiches in Spanien auf der Kirchenversammlung von Toledo (589) dem Irrglauben entsagten und den Glauben der heiligen katholischen Kirche annahmen.

Da war Jubel in ganz Spanien, das nun das Glück und den Frieden der Glaubenseinheit genoss. Die Christenheit frohlockte, und der heilige Papst Gregor I, der Große, drückte in einem eigenen Schreiben dem heiligen Leander seine Freude über die Bekehrung der Arianer aus und bat ihn, alles Mögliche zu tun, damit der König von nun an nach dem wahren Glauben auch lebe. Leander aber erhielt den Ehrennamen „Apostel der Gothen“ und blieb der treue Freund und weise Berater des Königs wie des Papstes bis zu seinem Tode.


Das Ende seines irdischen Lebens

Schwer gepeinigt durch Gichtleiden, predigte der heilige Erzbischof doch dem Volke die heiligen Lehren Jesu bis zu seinem seligen Tode am 27. Februar 596, etwa 80 Jahre alt.

Sein Verehrungstag ist der 27 Februar.

Beherzigung

1. Auf Erden ergeht es den Frommen übel, den Nichtfrommen wohl: das ist eine bekannte Erscheinung. Und vielfach wird dies beklagt. Aber mit Unrecht. Der heilige Chrysostomus belehrt uns hierüber so klar und ermunternd: „Nicht leicht ist ein Mensch zu finden, der so gerecht und fromm wäre, dass er von aller, auch der geringsten Sünde ganz rein und frei ist. Auch ist nicht leicht ein Mensch so gottlos, dass er nicht wenigstens etwas Gutes an sich hat oder ausübt. Weil nun Gott gerecht ist, sohin weder etwas Böses ungestraft, noch etwas Gutes unbelohnt lässt, so bestraft er die Frommen wegen ihrer Fehler auf dieser Welt, damit er sie desto schneller nach dem Tode zur ewigen Belohnung ihrer Frömmigkeit zulassen kann. Die Bösen aber belohnt er auf dieser Welt mit zeitlichem Wohlsein für das Gute, das sie getan haben, weil er dies im Himmel wegen ihrer Sünden nicht belohnen kann.“ Daher sprach Abraham zu dem reichen Prasser: „Du hast in deinem Leben Gutes empfangen zur Vergeltung, Lazarus aber Schlimmes; jetzt aber wird dieser getröstet, und du wirst gepeinigt.“ [Lukas 16,25]. Mit anderen Worten: Dir, o reicher Mann, ist es im Leben wohl ergangen, weil du doch so manches Gute getan hast; Lazarus aber hat für die Fehler, die er begangen hat, gebüßt. Jetzt erhält er den Lohn für seine Frömmigkeit – du aber die verdiente Strafe für deine Sünden! Daher hat auch der heilige Leander in seinem Leben Verfolgung erleiden müssen, damit er um so größere Verherrlichung im Himmel erlangen könnte. 2. Halte fest, o Christ! an der Gemeinschaft mit der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. Der heilige Leander lehrt:

„Es ist nur ein Herr, Jesus Christus; und er besitzt nur eine heilige Kirche durch die ganze Welt.“

Wie könnte denn jemand dich besser deines ewigen Heiles versichern, als Jesus Christus? Wer ist weiser, als dieser unser himmlischer Lehrer? Alle, die anders lehren, als Christus und das von ihm eingesetzte kirchliche Lehramt, der Papst und die Bischöfe, sind Irrlehrer, Irrlichter; sie betrügen um das kostbare Gut des wahren heiligen Glaubens und um die ewige Glückseligkeit.



(Quelle: Goldene Legende: Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, Wilhelm Auer, Matthäus Vogel,1904 nach von FJM überarbeiteter Fassung)