Thomas von Kempen
Fest
Kurze Lebensbeschreibung
Thomas von Kempen, ein Priester aus dem Orden der regulierten Canoniker. Er war im J. 1380 in dem Städtchen Kempen oder Kampen, woher er seinen Namen hat, geboren. Sein Vater Johann Hämmerken (Hämmerlein, Malleolus) genannt, ein armer Handwerker, ließ ihn seiner Talente wegen nach Deventer (Ober-Yssel) in die Schule gehen. Er machte gute Forschritte und trat im J. 1399 als Novize in das Kloster des Canonicats auf dem Berge St. Agnes bei Swoll. Er war beständig beschäftigt mit Lesen, Schreiben, Singen, Beten und Arbeiten. Man sagt, sein Lieblingsspruch sei gewesen: »Overal heb ik ruste gesoekt, maer nergends gevonden, behalven in een Hoexken met een Boexken.« (Ich habe überall Ruhe gesucht, aber nirgends gefunden, als in einem Winkelchen mit einem Büchelchen).
Thomas von Kempen zur Wirkung des allerheiligsten Sakramentes
Derselbe, von seinem Geburtsort Kempen in Erzstifte Köln so genannt, war regulierter Chorherr im Kloster Agnetenberg bei Zwoll. Dort lebte er von Herzen demütig, fast immer mit Verfassung schöner, das Heil der Seelen befördernder Bücher beschäftigt. Sein goldenes Büchlein,
ist in alle Sprachen übersetzt, in der ganzen Welt bekannt und geliebt und hat unzählige Nutzen gestiftet. Eben dieses Büchlein gibt im vierten Teile Zeugnis, wie dieser gottliebende Mann vom lebendigsten Glauben an die hochheilige Eucharistie und von der innigsten Liebe zu Jesus in diesem Hochheiligen Geheimnis durchdrungen war. Ich rate dir, lieber Leser, dass du, so oft du zur heil. Kommunion gehest, wenigstens ein Kapitel des vierten Teiles dieses Buches andächtig und betrachtend lesest, du wirst fühlen wie sehr dein Herz zur Andacht gestimmt wird.
Thomas von Kempen erzählt auch in seiner Chronik von Agnetenberg von folgenden wunderbaren Wirkungen des allerheiligsten Sakramentes. - Einer von den Brüdern unsers Konventes empfing eines Tages am Altare der hl. Agnes die h. Kommunion. Er musste schon lange Zeit sich zweier Krücken bedienen, um gehen zu können. Nach der heiligen Messe wird er durch die Kraft Christi und die Verdienste der heiligen Agnes so gesund und kräftig, dass er die Krücken zurückließ und zum Chore der Brüder freudig und ganz gerade zurückkehrte.
Einer der Brüder fragte den Geheilten, was er wohl während der hl. Messe getan und gedacht habe. Dieser antwortete: "Ich betrachtete die Worte des Evangeliums bei Lukas, wo derselbe von Jesus erzählt:
Daher kann der feste Glaube an die Kraft des heiligsten Sakramentes im Vereine mit den Bitten der Heiligen auch jetzt noch an Geist und Leib Erkrankte heilen.
Ein Bruder unseres Hauses wurde während der heiligen Messe, die er am Altare der heiligen Agnes las, plötzlich vom Teufel über den Glauben an das hochheilige Sakrament schwer versucht, da ihm doch dieses hochheilige Geheimnis gar oft den größten Trost bereitete. Voll Schmerz hierüber, wandte er sich flehend zu Jesus und siehe, bald hörte er eine Stimme in seinem Inneren: "Glaube wie die hl. Agnes, die hl. Cäcilia, Barbara und andere hl. Jungfrauen glaubten, welche für Christus gelitten haben und keines seiner Worte bezweifelten."
Sobald er diese Worte vernommen, war aller Zweifel verschwunden und die Versuchung hatte ein Ende. Er bediente sich auch nachher gegen teuflische Versuchung dieser Worte: "Glaube wie Agnes, und du wirst nie im Glauben irre werden."
Thomas von Kempen starb am 25. Juli 1471 und sein Andenken bleibt gesegnet für alle Zeit.
Nachfolge Christi
Unter diesen Link kann man eine Ausgabe von "Thomas von Kempen, regulierten Chorherrn aus dem Orden des heiligen Augustinus, vier Bücher von der Nachfolge Christi" via Google Bücher lesen und per PDF-Datei herunterladen: [1]
(Quelle / Lebensbeschreibung: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)
(Quelle / Wirkung des allerheiligsten Altarsakrament: Digitalisiert von Google (Google Bücher) / nach Eucharisticum:Legende von den lieben heiligen des glorwürdigsten, wunderbarlichen Sakramentes / Georg Ott, F. Pustet, 1870, von FJM überarbeitete Fassung)