Katharina Labouré

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Katharina Labouré

Die heilige Katharina Labouré

Ordensschwester, geboren am 2. Mai 1806 in Fain-lès-Moûtiers in Burgund in Frankreich

Gedenktag

31. Dezember

Todestag

31. Dezember 1876 in Paris in Frankreich

Selig- und Heiligsprechung

Die Seligsprechung wurde 1933 von Papst Pius XI. vorgeommen, die Heiligsprechung am 27. Juli 1947 von Papst Pius XII.

Kindheit und Jugend

Katharina Labouré stammt aus dem Burgund, einem von Gebet durchwirkten Stück Erde, geschmückt mit berühmten Abteien, Heimat von Heiligen und Ordensleuten. Katharina Labouré ist keine Ordensgründerin; sondern ein bescheidenes Landmädchen.

Ein spitzer Kirchturm, der kaum aus den Bäumen hervorschaut, einige Häuser um ihn herum, eingesäumt von Wiesen und Feldern: das ist Fainles Moutiers. Einige Schritte von der Kirche entfernt; gewährt ein wuchtiger Torbogen Zugang zu einem Bauernhof, der sich aus mehreren Gehöften zusammensetzt: das Gut der Labourés.

Auf der rechten Seite erhebt sich der massive „Taubenturm“, links liegen die Wohngebäude: die riesige Stube mit ihrer pittoresken „Käserei“ und ihren zwei Kaminen und einige ländliche Kammern. In einer davon kam am 2. Mai 1806 Katharina zur Welt, als rundherum alles in Blüte stand: Die Eltern sind bäuerlicher Herkunft, kernig und ausgewogen. Der Vater, „Meister Labouré“ ist in der Gegend allgemein geschätzt. 1793 heiratete er eine junge Lehrerin aus der Umgebung: Luise Gontard. Es war zur Zeit der Schreckenherrschaft.

Als Katharina zur Welt kam, waren bereits acht Kinder da: ein Mädchen (Maria Luise) und sieben Buben; später kamen noch Tonie und Auguste dazu.

In dieser Familie, in der Liebe und Hilfsbereitschaft herrschen, hat Gott seinen Platz, nämlich den ersten. Jeden Abend finden sich alle zum Gebet ein, und das Kind lernt die Gebete schon, bevor es lesen kann. Ja, der Unterricht ist für das Kind überhaupt zweitrangig: die Schule ist weit weg, ihr Besuch ist nicht verpflichtend, und die Mutter hat viel zu tun!

Von der harten Arbeit und eng aufeinanderfolgenden Schwangerschaften stark mitgenommen, nützt sich die Gesundheit von Luise Labouré ab; Sie stirbt, kaum 42 Jahre alt.

Der mütterlichen Liebe beraubt, nimmt die Neunjährige zur unermesslichen Liebe der Gottesmutter ihre Zuflucht.

Zwei Jahre verbringen Katharina und ihre kleine Schwester Tonie bei Tante in St. Rémy; danach kehren sie auf den Bauernhof zurück. Katharina wird zwölf Jahre alt, sie ist groß und stark und versteht die Hausarbeit gut.

Während ihrer Abwesenheit lernte ihre ältere Schwester Marie Luise in Langres die Töchter der christlichen Liebe kennen und sie erkannte ihre Berufung. Sie muss fort, Vater, Brüder und Schwestern verlassen. Katharina, entschlossen und praktisch, rettet die Situation.

„Tonie und ich“ sagt sie voll Zuversicht zum Vater, „wir können das Haus gut versorgen.“

Peter Labouré willigt schließlich ein. Maria Luise kann ruhig ihren Weg gehen; Katharina wird die Sorge für die Wirtschaft übernehmen.

Es ist keine Kleinigkeit, diesen großen Bauernhof zu führen. Und dennoch hindert diese Aufgabe die Kleine nicht, täglich im Morgengrauen durch die Felder der Kirche Moutiers-Saint-Jean zu eilen, um dort die Heilige Messe mitzufeiern.

1818 empfängt sie dort ihre erste heilige Kommunion.

Dem Gesetz des Schweigens getreu, das sie sich ihr ganzes spätere Leben auferlegt wird, sagt sie kein Wort über diese Begegnung mit dem Herrn. Nur die Worte Tonines sind uns bekannt:

„Sie war nicht mehr von dieser Erde... sie war ganz mystisch!“

Trotz seiner harten Arbeit nimmt das junge Mädchen harte Bußübungen auf sich. Es fastet jeden Freitag und Samstag, selbst während der harten Arbeitszeit. Tonie sorgt sich um die Gesundheit ihrer älteren Schwester und droht, mit dem Vater darüber zu sprechen.

„Sag’s ihm halt“, antwortet Katharina kurz und bündig.

Peter Labouré lässt es mit einigen Zurechtweisungen bewenden.

Da es keine weiteren Vorhalte mehr zu fürchten braucht, flüchtet sich das Mädchen in das Kirchlein von Fain, sobald seine Arbeit es erlaubt. Hier betet es kniend auf den Steinfliesen, selbst bei bitterster Kälte.

Alle im Dorf achten dieses tüchtige Mädchen. Es fehlt nicht an Heiratsanträgen. Katharina ist ernst, kräftig und der Vater hat einen ansehnlichen Grundbesitz... Aber die Antwort ist stets ein unwandelbares „Nein“.

Berufung

Mit 19 Jahren hat Katharina einen seltsamen Traum, der ihr den wahren Sinn ihres Lebens zeigt: Sie vermeint, in der Kirche von Fain zu beten. Am Altar feiert ein betagter Priester in den heiligen Gewändern eine Messe. Am Schluss dreht er sich um und gibt ihr ein Zeichen, näher zu kommen. Katharina erschrickt und flieht... Aber der Traum geht weiter. Sie befindet sich an einem Krankenbett, und der alte Priester ist wieder da.

„Meine Tochter“, spricht er zu ihr, „es ist gut, die Kranken zu pflegen. Jetzt läufst du mir davon, aber eines Tages wirst du glücklich sein zu mir zu kommen. Gott hat seine Absichten mit dir, vergiss das nicht!“

Der göttliche Anruf bleibt nicht ohne Wirkung.

Katharina erkennt ihre Lebensaufgabe im Ganzopfer ihrer selbst für jene, die leiden. Im Jahre 1828 ist Katharina 22 Jahre alt, Tonie 20. Diese kann sie jetzt auf dem Bauernhof ersetzen.

Die Stunde ist da, mit ihrem Vater über ihre Berufung zu sprechen. Denkt sie vielleicht daran, bei den Töchtern der christlichen Liebe einzutreten, die in Moutiers-Saint-Jean das Hospiz versorgen? Aber die Antwort des Vaters lautet:

„Du gehst nicht fort!“

Katharina hat sich dem väterlichen Willen zu fügen.

Peter Labouré möchte seine Tochter um jeden Preis von ihrem Vorhaben abbringen. Was tun? Vielleicht wäre ein Aufenthalt bei seinem Sohn Karl, der in Paris ein Gastlokal für Arbeiter führt, eine Ablenkung. Warum auch nicht?

Einige Tage später besteigt Katharina schweren Herzens, aber gehorsam, die Kutsche, die sie nach Paris bringen soll.

Nie mehr sollte sie das spitze Türmchen von Fain-les-Moutiers wiedersehen.

In Paris, in der Gaststube ihres Bruders, tut sie mutig ihre Arbeit. Dieser Dienst, der ein ganzes Jahr dauern sollte, kostet sie harte, schmerzvolle Stunden. Ihre Schwägerin, Frau Huberta Labouré, führt in Châtillon-sur-Seine ein Pensionat für burgundische Adelsleute.

Karl, der Mitleid mit der Not des jungen Mädchens hat, versucht, ihm einen Ausweg zu verschaffen. Es verlässt bald Paris, um nach Châtillon zu gehen.

Obwohl Katharina sehr herzlich aufgenommen wird, fühlt sie sich in diesem Milieu nicht wohl, weil es sich schlecht mit ihrer Einfachheit verbinden lässt. Sie erfährt, dass sich ein Haus der Töchter der christlichen Liebe in der Stadt befinde, und sie entschließt sich, dorthin zu gehen. Ihr Wunsch, in einem Orden einzutreten, wächst ständig, und sie möchte mit der Oberin darüber sprechen. Man führt sie ins Sprechzimmer. Da fesselt ein Bild ihre Aufmerksamkeit: Ein Portrait eines alten Priesters... Irgendwo ist sie diesem milden Blick schon begegnet, der sie jetzt wie gebannt hält.

„Das ist der Priester, der Priester, den ich in meinem Traum in der kleinen Kirche von Fain gesehen habe! Gewiss, er ist es! Aber wer ist das ?“

„Unser Stifter, der heilige Vinzenz von Paul“ antwortet ihr die junge Schwester, die sie ins Sprechzimmer geleitet hat.

Hatte er nicht gesagt: „Du wirst zu mir kommen...“? Und sie ist gekommen. Sie will Tochter der christlichen Liebe werden. Das Verhältnis mit dem Vater ist noch immer gespannt. Er wartet immer noch auf ihre Rückkehr.

Frau Huberta Labouré vermag ihn schließlich zu überzeugen. Nach langen Ausflüchten stimmt er endlich zu. Zu Beginn des Jahres 1830 beginnt Katharina ihr Postulat im Haus von Châtillon-sur-Seine.

Eintritt in den Orden

Drei Monate später, am 21. April 1830, schreitet sie durch die große Pforte des Mutterhauses der Töchter der christlichen Liebe, 140, rue du Bac, um dort ihre Ausbildungszeit zu beginnen.

Sie trägt noch ihre burgundische Tracht, den weiten Rock und die Seidenschürze, das große Halstuch mit den Fransen und ein kleines weißes Häubchen, das die Haare straff zurückhält...

Das ist für Katharina der entscheidene Schritt...

„Herr, da bin ich...“

Katharina trägt von nun an das Kleid der Novizinnen und beginnt mit Eifer diesen neuen Abschnitt ihres Lebens als Tochter der christlichen Liebe.

Vier Tage nach der Ankunft Katharinas im Seminar findet die Übertragung der sterblichen Hülle des hl. Vinzenz von Paul statt, von der Kathedrale Notre-dame von Paris, wo er seit dem 10. April zur Verehrung aufgestellt war, zur Kapelle der Lazaristen in der rue de Sèvres in Paris, nahe bei rue du Bac.

Am Sonntag, dem 25. April, wird Vor dem Reliquienschrein des großen Apostels der Nächstenlieb eine feierliche Messe gehalten. Am Nachmittag folgt dem Schrein, der von 30 Missionspriestern getragen wird, eine große Menschenmenge: Priester, weltliche und kirchliche Obrigkeiten, Arme, die Bevölkerung von Paris; die Prozession ist ein Triumphzug zu Ehren des Herrn Vinzenz. Achthundert Töchter der christlichen Liebe gehen dem Zug voran; in ihren Reihen Katharina, das Herz von Freude erfüllt.

„Ich war so glücklich, dass ich meinte, die Erde nicht mehr zu berühren“, schrieb sie später.

"Nach der Übertragung wird in der Kapelle der Missionpriester, in welcher der Schrein aufgestellt wird, eine Novene gehalten. Die Schwestern kommen täglich, um vor den heiligen Reliquien zu beten. Jedes Mal, wenn ich von St. Lazarus zurückkam, war eine sonderbare Unruhe in mir. Es schien mir, als müsste ich den heiligen Vinzenz im Mutterhaus wiederfinden, wenigstens sein Herz.

Ich hatte den Trost, es über dem kleinen Reliquienschrein in der Kapelle der Schwestern zu sehen... Es erschien mir dreimal verschieden, an drei aufeinanderfolgenden Tagen: Das erste weißlich-rot, fleischfarben, zum Zeichen des Friedens, der Unschuld und der Eintracht. Und dann sah ich es rot wie Feuer, ein Sinnbild der Liebe, die in den Herzen brennen soll. Das dritte mal sah ich das Herz ganz dunkelrot, fast schwarz, und das machte mein Herz traurig. Diese Traurigkeit hing mit dem Wechsel der Regierung zusammen.

Drei Monate später wird König Karl X, gestürzt und Frankreich den schrecken der Revolution preisgegeben." Schwester Katharina teilt diese außergewöhnlichen Dinge ihrem Beichtvater mit.

Harr Aladel, ein junger Lazarist, nimmt die Worte seines Beichtkindes mit Skepsis auf. Er verpflichtet Katharina, ruhig und demütig ihr Noviziat weiterzumachen.

Sie scheint wie alle anderen, und dennoch wird sie später schreiben:

„Mir wurde die große Gnade zuteil, unseren Herrn in heiligsten Sakrament zu sehen. Ich sah ihn während meiner ganzen Seminarzeit... ausgenommen an den Tagen, wo ich zweifelte...“.

In Ihrer Zurückgezogenheit ist sie nur eine Schwester unter vielen anderen.

„Die Demut bewahrt das guten Landmädchen vor dem Ehrgeiz“, sagte der heilige Vinzenz. „Diese begnügen sich mit dem, was ihnen Gott gab, und sie wünschen weder Reichtum noch Ansehen...“ Und er fügt hinzu: „Eine der Haupttugenden, welche die Barmherzigen Schwestern von den guten Landmädchen nachahmen sollen, ist der heilige Gehorsam.“

Erste Erscheinung - Nacht vom 18. auf den 19. Juli 1830

Eineinhalb Monate später berichtet Katharina Ihrem Beichtvater folgendes:

„...Und dann kam das Fest des heiligen Vinzenz... Am Vorabend hielt uns unsere gute Schwester Martha einen Unterricht über die Verehrung des Heiligen, vor allem der seligsten Jungfrau. Ich hatte schon lange den Wunsch, sie zu sehen. Mit dem Gedanken, der heilige Vinzenz werde mir diese ersehnte Gnade erlangen, schlief ich ein.“

Um halb zwölf Uhr nachts hörte ich mich beim Namen gerufen. Ich wandte mich auf die Seite, von der die Stimme kam. Ich zog den Vorhang zurück und erblickte einen weißgekleideten Knaben, der zu mir sagte: „Komm in die Kapelle, die seligste Jungfrau erwartet dich!“ Aber man wird mich hören, dachte ich bei mir selbst. Aber der Knabe erwiderte: „Sei ruhig, es ist halb zwölf Uhr, alle schlafen. Komm, ich warte auf dich !“

„Ich kleidete mich schnell an und war bald bereit, dem Knaben zu folgen. Ich folgte ihm... Überall waren Lichter angezündet. Als wir zur Kapelle kamen, öffnete sich die Tür von selbst, sobald der Knabe sie mit dem Finger berührte. Ich sah die ganze Kapelle hell erleuchtet, wie in der Mitternachtsmesse zu Weihnachten. Die seligste Jungfrau aber sah ich noch nicht. Das Kind führte mich zum Hochalter neben den Sessel des Herrn Direktors. Dort kniete ich nieder... Gegen Mitternacht sagte mir der Knabe:

„Da ist die seligste Jungfrau, da ist sie!“

Da hörte ich ein Geräusch wie das Raschen eines Seidenkleides... Eine Frau von hoher Schönheit setzte sich auf des Sessel. Da sprach der Knabe zu mir mit einer festen Stimme: „Hier ist die seligste Jungfrau.“

Da machte ich einen Sprung zu den Stufen des Altars und legte meine Hände auf Ihren Schoß.

Ich weiß nicht, wie lange ich so bei ihr blieb. Hier erlebte ich die süßesten Augenblicke meines Lebens...

1876, einige Monate vor ihrem Tod, schrieb Katharina eigenhändig einen Bericht, in dem sie das Wesentliche dieser „Dinge“ wiedergab.

„Mein Kind, der liebe Gott will dich mit einer Mission betrauen. Du wirst viel zu leiden haben, aber du wirst alles überwinden in den Gedanken, dass es zur Ehre Gottes gereicht. Man wird mit dir sein, fürchte nichts. Du wirst gewisse Dinge sehen, über die du Rechenschaft geben sollst. Du wirst in deinen Gebeten Einsprechungen haben...

Die Zeiten sind böse. Es werden viele Drangsale über Frankreich hereinbrechen; der Thron wird gestürzt werden, es wird viel Unglück kommen... Aber...

„Komm zu den Stufen des Altares. Die Gnaden werden über alle strömen, über Große und Kleine, die mit Vertrauen und Eifer darum bitten...“

Wie lange ich so bei ihr blieb, weiß ich nicht. Die Jungfrau verschwand, wie ein Licht erlischt.“

Erscheinung vom 27. November 1830

„Gott will dich mit einer Mission betrauen...“, Hatte die Jungfrau zu Katharina gesagt. Doch erst am 27. November sollte sie Näheres darüber erfahren.

Hören wir den Bericht, den sie Über diese Erscheinung gab.

„Es war am Samstag vor dem ersten Adventsonntag, um halb sechs Uhr abends. Es herrschte tiefes Schweigen, es war gerade einige Minuten nach dem Betrachtungspunkt. Plötzlich glaubte ich von der Seite der Tribüne her etwas zu hören. Als ich dort hinschaute, sah ich die seligste Jungfrau. Sie stand aufrecht und war ganz weiß gekleidet; ihr Kleid leuchtete wie die Morgenröte. Sie stand auf einer Kugel, das heißt auf einer Halbkugel oder wenigstes habe ich nur die Hälfte gesehen. Und dann hielt sie eine Kugel in Händen; sie hielt die Hände erhoben, ungefähr in Brusthöhe, sehr zart. Die Augen waren zum Himmel gerichtet... Ihr Gesicht war von solch strahlender Schönheit, dass ich es nicht beschreiben könnte.

Und dann bemerkte ich auf einmal Ringe an ihren Fingern, in die Edelsteine gefasst waren, die einen größer, die anderen kleiner, und von allen gingen leuchtende Strahlen aus, die einen schöner als die anderen...

In diesem Augenblick, als ich sie betrachtete, senkte die seligste Jungfrau ihre Augen und blickte mich an. Ich vernahm eine innere Stimme, die mir sagte:

„Diese Kugel, die du siehst, bedeutet die ganze Welt, besonders Frankreich... und jeden Menschen im besonderen.“

Hier kann ich nicht mehr ausdrücken, was ich empfunden und gesehen habe. Die Schönheit und der Glanz der Strahlen waren so schön!...

„Die Strahlen sind ein Sinnbild der Gnaden, die ich über die Menschen ausgieße, die mich darum bitten.“

In diesem Augenblick, in dem ich war oder nicht war, ich weiß es nicht... bildete sich um die heilige Jungfrau ein Oval und darüber sah ich die Worte:

„O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.“

Es stand in Goldbuchstaben. DANN hörte ich eine Stimme:

„Lass nach diesem Muster eine Medaille prägen. Wer sie trägt, wird große Gnaden erlangen. Und die Gnaden werden überfließend sein für jene, die sie mit Vertrauen tragen.“

Einige Edelsteine sandten keine Strahlen aus...

„Diese dunklen Steine Versinnbilden die Gnaden, um die man mich nicht bittet.“

Im selben Augenblick wendete sich das Bild, und ich sah die Rückseite der Medaille: Den Buchstaben M, überragt von einem Kreuz, darunter zwei Herzen; eines umgeben von einer Dornenkrone, das andere von einem Schwert durchbohrt.

Mir schien, eine Stimme zu vernehmen, die zu mir sprach: „Das M und die beiden Herzen sagen genug!“

Jesus, Maria... Zwei leidende Herzen, vereint für unsere Erlösung.

Die Verbreitung der Medaille

Herr Aladel bleibt auch nach diesem neuerlichen Bericht skeptisch, weil er noch immer glaubt, dass es sich bei der jungen Novizin um eine Auswirkung ihrer Einbildungskraft handele. Aufs neue hält ihr der Priester dies vor, aber sie wiederholt nur: „Die heilige Jungfrau ist unzufrieden.“

Einige Wochen später, beruhigt durch die Beharrlichkeit seines Beichtkindes, bittet Pater Aladel um eine Unterredung bezüglich dieses Gegenstandes mit Monseigneur de Quelen, Erzbischof von Paris. Dieser findet an dieser Sache nichts, das gegen den Glauben wäre und gibt die Erlaubnis zur Prägung der Medaille.

Im Mai 1832 werden die ersten davon verteilt.

Und bald spricht man von vielen Heilungen und Bekehrungen.

In einem Hirtenbrief ermahnt Monseigneur de Quelen die Gläubigen, diese Medaille zu tragen, die der Glaube des einfachen Volkes bald die „Wundertätige Medaille“ nennt.

Schwester Katharina nach den Erscheinungen

Dem äußeren Anschein nach war kein geistliches Leben alltäglicher als das ihre.

Sie betete, sie gehorchte, und sie ordnete sich ohne Kommentar unter. Sie war wirklich, wie Papst Pius XII. bei ihrer Heilsprechung erklärte: „Die Heilige der Pflichterfüllung und des Schweigens.“

Kurz nach ihrer Einkleidung verlässt sie das Mutterhaus in der rue du Bac. Ihre Oberin bestimmen sie für das Alten-Asyl von Enghien.

Dort wird sie ihr ganzes Leben verbringen.

Dieses Hospiz, das von der Herzogin von Bourbon errichtet worden war, war nur durch einen großen Garten von Haus der Charité in der Strasse von Reuilly getrennt. Eine einzige Oberin leitet die beiden Anstalten.

Wie in Fein-les-Moutiers schreckt Schwester Katharina vor keiner auch noch so harten Arbeit zurück. Die Müdigkeit nicht achtend, umsorgt sie aufopfernd die betagten Leute, und dies fast vierzig Jahre lang.

Sie spricht wenig, sie lebt ständig in einem Zustand innerer Sammlung.

„Wenn ich in die Kapelle gehe, weiß ich mich vor Gott, und ich sag ihm: Da bin ich, Herr; gib mir, was du willst. Gibt er mir etwas, freue ich mich und danke ihm. Gibt er mir nichts, danke ich ihm auch, denn ich habe nicht mehr verdient. Und dann sage ich ihm einfach alles, was mir in den Sinn kommt. Ich erzähle ihm meine Leiden und meine Freuden... und ich HÖRE!“

„Unsere Landmädchen“ sagte der heilige Vinzenz, sie als Beispiel für seine Töchter der christlichen Liebe hinstellend, „wünschen nicht mehr, als Gott ihnen gab und begnügen sich mit ihrer Nahrung und Kleidung.“

So verläuft das Leben Schwester Katharinas, das aus einer Reihe bescheidener Tätigkeiten besteht: „Die Hand bei der Arbeit und das Herz bei Gott.“

Sie geht von den alten Leuten in den Hühnerhof, den sie auch zu betreuen hat. Als sie das Alter zu einer mehr sitzenden Arbeit zwingt, finden wir sie an der Pforte des Hospizes, immer mit der gleichen Gelassenheit, mit einer heiteren Ruhe auf ihrem Gesicht, die sie auf ihre Umgebung ausstrahlt.

Sie erlebt die harte Zeit der Kommune: Aber Schwester Labouré bewahrt in ihr die prophetischen Worte:

„Es wird der Augenblick kommen, wo die Gefahr groß sein wird. Man wird alles für verloren halten... Aber habe Vertrauen!“

Von den übrigen Schwestern unerstützt, beschützt sie die bedrängte Oberin, verhilft zwei verwundeten Soldaten zur Flucht und... verteilt Medaillen an die Aufständischen, die sie annehmen.

Nach überstandenen Wirren nimmt Schwester Katharina ihre Arbeit bei der Pforte wieder auf, wobei sie ihr Geheimnis hütet und ihr Herz ganz dem Wesentlichen zuwendet.

Das Jahr 1876 geht seiner Neige zu. Schwester Katharina fühlt ihre Kräfte schwinden: „Ich werde das kommende Jahr nicht mehr erleben“ sagte sie.

Der Augenblick ist gekommen, wo sie sprechen soll; die heilige Jungfrau entbindet sie von ihrem Geheimnis. Da sie ihren früheren Beichtvater nicht mehr hat, vertraut sie sich Schwester Dufs, der Oberin des Hauses von Reuilly, an. Im Sprechzimmer ist es dunkel, aber der Name Mariens erhellt es...

„Ich hörte ein Geräusch, wie das Rauschen eines Seidekleides... ich sah sie schön in ihrer schönsten Schönheit...“

Die alte Schwester ist ganz verklärt.

Schwester Dufes betrachtet sie zunächst mit Bestürzung, dann mit Rührung. Und als diese sonderbare Erzählung zu Ende ist, fällt sie, die Oberin, vor dieser demütigen Schwester in die Knie.

Am 31. Dezember 1876, nachdem sie die Sterbesakramente empfangen hatte, schien Schwester Katharina einzuschlummern...

„Wir merkten kaum, dass sie aufgehört hatte zu leben“, sagte später Schwester Dufes; „niemals vorher habe ich einen so ruhigen und friedvollen Tod gesehen.“

Schwester Katharina war 70 Jahr alt.

„Ich werde in Reuilly bleiben“, sagte Schwester Katharina, „Sie werden sehen...“

Man lächelte nur.

Am 3. Januar 1877 wird ihr Leib unter dem Geleit von 250 Töchtern der christlichen Liebe in die Kapelle gebracht und danach mit einer besonderen Erlaubnis im Kellergeschoss beigesetzt.

56 Jahre später ließ Kardinal Verdier im Hinblick auf die Seligsprechung die Exhumierung vernehmen. Das geschah in Anwesenheit von zwei Ärzten, der Generaloberin und anderen Zeugen.

Wie man sie am 3. Januar 1877 beigesetzt hatte, fand man sie am 21. März 1933 wieder. Der Leib war unversehrt., die Gliedmassen beweglich.

Man legte ihren Leib in einen Schrein, in der gegenwärtigen Kapelle der rue du Bac.

Nun ruht Schwester Katharina unter dem Altar der Jungfrau mit der Weltkugel, genau an dem Ort, wo ihr ein Jahrhundert früher Maria einschienen war.

Am 27. Juli 1947 reihte Papst Pius XII. jene in die Schar der Heiligen ein, die er mit dem Namen bezeichnete:

DIE HEILIGE DES SCHWEIGENS

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