Firmung
FIRMUNG lateinisch confirmatio = Stärkung, Befestigung“)
Die Firmung ist wie auch die Taufe, Buße / Beichte, Eucharistie, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung ein Sakrament das Christus eingesetzt hat.
Bibelstellen:
[Joh. 14, 16-17] 16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, damit er immerfort bei euch bleibe,
17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
14 Als die Apostel, die in Jerusalem waren, hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen.
15 Diese zogen hinab und beteten für sie, damit sie den Heiligen Geist empfingen; 16 denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen, nur getauft waren sie auf den Namen des Herrn Jesus.
17Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
Die Firmung ist ein Sakrament, in welchem der Getaufte durch Handauflegung, Salbung und Gebet des Bischofs vom Heiligen Geiste gestärkt wird,
damit er seinen Glauben standhaft bekenne und nach demselben getreu lebe. Die heilige Firmung
- vermehrt in uns die heilig machende Gnade;
- sie erteilt uns den heiligen Geist zum Kampfe gegen das Böse und zum Wachstume im Guten;
- sie drückt uns als Streitern Christi ein unauslöschliches Merkmal ein.
Die Wichtigkeit des zweiten Sakramentes erhellt schon aus der Art seiner Spendung.
Bischof als Spender
Dem Bischof ist die Spendung der Firmung vorbehalten, weil es das Sakrament des geistigen Kampfes ist. Firmung heißt Stärkung oder Befestigung.
Durch den Priester in die Kirche aufgenommen bei der Taufe, wird der Christ, wenn er heranwächst, in die Reihe der Streiter Christi gestellt. Der junge Christ soll selbständig werden, auf eigenen Füßen stehen und durchs Leben gehen. Dazu muss er ausgerüstet werden. Das Leben ist voll Gefahren, die drei Feinde unseres Heiles bestürmen ihn und suchen ihn zum Falle zu bringen, abwendig zu machen vom Heiland, dem er in der Taufe Treue gelobte. Die Firmung sammelt die Christen unter die Kreuzesfahne Christi und rüstet sie mit übernatürlichen Waffen aus, unter derselben treu zu kämpfen. Diese himmlische Stärke und Ausrüstung gehört zum Amt des Heiligen Geistes, welcher die Werke des Vaters und Sohnes vollendet. Wie am ersten Pfingsten der Heilige Geist über die versammelten Apostel in Feuerflamme herab kam und sie umwandelte, so kommt in dem feierlichen Augenblicke, da der Bischof die Hand auf das Haupt des Firmlings legt, der Heilige Geist auf ihn herab, zwar unsichtbar, aber ebenso wahr und wirksam.
Ritus:
Soll die Firmung beginnen, so wäscht der Bischof die Hände, entblößt das Haupt vor dem Allerhöchsten, den er anrufen will.
Die Firmlinge werfen sich auf die Knie, der Bischof betet:
Der Heilige Geist komme herab auf euch und die Kraft des Allerhöchsten behüte euch vor Sünde! –
Dann breitet er, der geistige Vater, über seine Kinder beide Hände aus, und mit ausgebreiteten Händen betet er: „Allmächtiger ewiger Gott, Du hast diese Deine aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste neu geboren; Du hast ihnen Nachlass aller Sünden erteilt; o sende jetzt über sie herab vom Himmel * Deinen siebenfachen Heiligen Geiste, den Tröster. Amen.
Mache voll dieselben mit dem Geiste Deiner Furcht und besiegelte sie mit dem Siegel des Kreuzes Christi zum ewigen Leben in Gnaden durch Christum unsern Herrn.“ Amen. |
Das ist die Einleitung der heiligen Handlung. Die sieben Gaben des Hl. Geistes sollen die Waffen sein gegen die sieben Hauptsünden, die Unglücksgaben des bösen Geistes.
Weisheit ist besser als Königskronen. Hochmut verblendet, Weisheit erleuchtet und zeigt, was uns zum Heile dient. Wissenschaft und Verstand von der Religion bringt auch uns der Geist der Wahrheit, „Ihr könntet jetzt noch nicht alles fassen; wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, der wird euch in aller Wahrheit unterrichten und an alles erinnern was ich euch gesagt habe“ Die Gabe des Rates für zweifelhafte Fälle, wo guter Rat oft so teuer ist, z. B. in der Wahl des Lebensberufes, in Vermeidung und Überwindung der Sündengefahren. Die Gabe der Stärke bedarf man im Lebenskampf vor allem gegen die Weichlichkeit; eine herzliche Liebe zu Gott (Frömmigkeit) und Freude von allen Göttlichen und himmlischen macht das Gute leicht. Gottesfurcht endlich schärft das Gewissen, und erhält gewissenhaft ohne Rücksicht auf die Welt; dagegen macht die Menschenfurcht feige und gewissenlos.
Nach dieser Einladung wird dem Bischof die Mitra wieder aufs Haupt gesezt.
Wie einst Josef seine Söhne zum Vater führte, damit er ihnen die Hände auflegte, so geleitet ein Pate jeden einzelnen Firmling zum geistlichen Vater.
Der Pater legt die Hand auf seine Schulter, ein Priester in weißer Stola reicht den heiligen Crisam dar. –
Der Bischof legt dem Firmling die rechte Hand aufs Haupt, drückt mit dem Crisam das Kreuzeswappen auf die Stirne und spricht:
„Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes und stärke dich mit dem Crisam des Heiles im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Dies ist der feierliche Augenblick, wo unsichtbar der göttliche Geist sich nieder läßt auf die Seele des Firmlings und diesem das geistige, unauslöschliche Merkmal eines Soldaten Christi aufprägt.
Dieses Merkmal zeichnet ihn aus und wird dereinst seiner himmlischen Seligkeit einen eigentümlichen Zuwachs geben; oder in der Hölle ein eigenes Schandmal bilden.
Die Salbung geschieht mit Chrisam, einer Mischung von Olivenöl und Balsam.
Das Öl bedeutet Segen, Fruchtbarkeit und Stärkung; der Balsam bedeutet den Wohlgeruch der Tugend und die Bewahrung vor der Sündenfäulnis.
In Kreuzesform auf die Stirne geschieht diese Salbung, den Firmling zu erinnern, dass er sich des Kreuzes, der Religion des Gekreuzigten, niemals schämen darf,
sondern seinen Glauben offen und ohne Scheu stets, selbst bei Spott und Verfolgung bekennen muß. Darum berührt der Bischof auch die Wange des Firmlings und spricht:
„ Der Friede sei mit dir!“ Trage es geduldig, will er sagen, wenn törichte Leute um Jesu willen dich verspotten und verfolgen. Dieser Schlag auf die Wange ist zugleich der geistige Ritterschlag.
Wenn in alten Zeiten ein Knappe Ritter wurde, so wurde ein Schwert umgegürtet und mit dem Schwerte dreimal ein Schlag auf die Schulter gegeben als Mahnung: Vergiß nie die Stunde, in der du Ritter Christi geworden bist, und die Pflichten, die du übernahmst. – Ja unvergeßlich, will auch der Bischof sagen, sei dir diese Stunde, in der du ein Ritter Christi geworden bist. Jesus sprach zu seinen Jüngern: „Wenn der Tröster kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, den Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird er von Mir Zeugnis geben. Aber auch ihr werdet von Mir Zeugnis geben.“
Leib und Seele haben jetzt eine neue Weihe bekommen; möchten sie niemals entweiht und verunehrt werden, besonders durch die Sünde der Unzucht. „Wisset ihr nicht, dass ihr Tempel Gottes seid und der Heilige Geist in euch wohnt? Wer den Tempel Gottes entweihet, den wird der Herr verderben; den der Tempel Gottes ist Heilig, und der seid ihr.“ [1. Kor. 6]
Zum Schlusse erteilt der Bischof allen insgesamt noch den heiligen Segen. Er spricht: „Siehe, so wird gesegnet jeder, der den Herrn fürchtet.
Es segne euch der Herr von Sion aus, auf dass ihr schauet die Güter Jerusalems alle Tage eures Lebens und habet das ewige Leben.“
Möchten alle, welche die kostbaren Gnaden der heiligen Firmung empfangen haben, sie öfters wider auffrischen, insbesondere durch öfteren, würdigen Empfang der heiligen Sakramente der Buße und des Altares!
Q.Das dreifache Reich Gottes nach den wichtigen Rundschreiben Sr. Heiligkeit Papst Pius X.