Papst Silvester I
Der heilige Silvester, Papst
Jahr 335
Fest
Werdegang
Der heilige Papst Silvester, ein geborener Römer, hatte christliche Eltern. Der Vater Rusinus starb frühzeitig; die Mutter hieß Justa. Der Priester Caritus (Carinus) leitete ihn zur Gottesfurcht an und unterrichtete ihn in den notwendigen Wissenschaften. Den Fremden, welche aus Andacht nach Rom kamen, erzeigte Silvester alle möglichen Liebesdienste. Der Stadtpfleger Tarquinius bildete sich ein, dass Silvester bei dieser Gelegenheit viel Geld gesammelt hätte, ließ ihn deswegen zu sich berufen und bedrohte ihn mit den entsetzlichsten Peinen, wenn er ihm nicht alles überliefern würde. Silvester sprach:
"Heute Nacht wirst du noch sterben; wie willst du dann alle deine Drohungen erfüllen und wahr machen?"
Und wirklich erstickte Tarquinius abends an einer Fischgräte; daher wurde Silvester aus dem Kerker, in welchem er geworfen war, befreit.
Nach dem Tode des Papstes Melchiades wurde 314 Silvester einstimmig zum Oberhaupte der ganzen Christenheit zur Zeit der Regierung Constantin des Großen erwählt. Da dieser den Christen schon damals sehr geneigte Kaiser von Rom im Kriege abwesend war, fingen die heidnischen Beamten wieder an, die Christen zu verfolgen. Silvester begab sich auf Anraten der Geistlichkeit von Rom hinweg auf den Berg Soracte und nahm hier in einer finsteren Höhle, wozu allen Christen der Zugang frei stand, seine Herberge. Hier betete er um den Frieden der Kirche, der durch folgendes Ereignis erfolgte. Als bald darnach Constantin am ganzen Leibe aussätzig wurde, erschienen ihnen in der Nacht im Schlafe zwei alte, ehrwürdige Männer, welche ihm befahlen, den Hohenpriester der Christen von dem Berge Soracte zu sich berufen zu lassen, und gaben ihm den Rat, das heilsame Bad zu gebrauchen, dass er ihm anraten werde. Als Silvester angekommen war, und der Kaiser ihm die Erscheinung erzählt hatte, zeigte er ihm die Bilder der zwei heiligen Apostel Petrus und Paulus, und der Kaiser erkannte sogleich, dass diese die nämlichen ehrwürdigen Männer seien, welche ihm im Schlafe erschienen waren. Als er aus dem Munde des heiligen Papstes vernommen hatte,dass jene heilsame Bad, wovon die heiligen Apostel Meldung getan haben, kein anderes sei, als das Bad der Wiedergeburt oder der heiligen Taufe; so zeigte er sich bereitwillig, dieselbe zu empfangen. Auf Anraten des heiligen Papstes erbaute der Kaiser viele Kirchen, erhob die christliche Religion zur Staatsreligion und verbot fernerhin, Verbrecher am Kreuze sterben zu lassen.
Besonderes
Am 9. November 324 wurde von Papst Silvester I. die Lateranbasilika in Rom Christus dem Erlöser geweiht.