Darstellung des Herrn

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Am vierzigsten Tag nach Weihnachten dem 2 Februar feiert die römisch katholische Kirche das Fest Darstellung des Herrn auch Maria Lichtmess genannt. In früheren Jahren wurde dieses Fest allerdings Maria Reinigung genannt. Seit nun mehr vielen Jahrhunderten wird diese Fest begangen und wurde im Abendlande durch den Papst Gelasius eingeführt. Dieses Fest wurde eingeführt um in der damaligen Zeit von den schändlichen Feierlichkeiten der Heiden abzuhalten, die vorwiegend im Monat Februar stattfanden. Jenes Fest verbirgt ein zweifaches Geheimnis indem an die Reinigung der Mutter Gottes gedacht wird und das Opfer das Maria mit ihren Kinde im Tempel dargebracht hat.

Darstellung des Herrn im Neuen Testament

[Lukas Kap.2/21- 40 Beschneidung und Darstellung im Tempel] 21 Als die acht Tage vorüber waren, ihn zu beschneiden, wurde ihm der Name Jesus gegeben, wie er vom Engel war genannt worden, ehe er im Mutterleib empfangen war. 22 Und als die Tage ihrer Reinigung sich nach dem Gesetz des Moses erfüllten, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: »Alles Männliche, das dem Mutterschoß öffnet, gelte als heilig dem Herrn« (2Mos 13,2), 24 und das Opfer darzubringen nach der Vorschrift im Gesetz des Herrn: »Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (3Mos 12,8). 25 Und siehe, da war ein Mann zu Jerusalem, mit Namen Symeon, und dieser Mann war gerecht und gottesfürchtig, wartete auf den Trost Israels, und Heiliger Geist war auf ihm. 26 Ihm war vom Heiligen Geist geoffenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, bevor er den Messias des Herrn gesehen habe. 27 Er kam auf Eingebung des Geistes in den Tempel, und als die Eltern das Kind hereinbrachten, um an ihm den Brauch des Gesetzes zu erfüllen, 28 nahm er es in seine Arme, pries Gott und sprach: 29 »Nun entläßt du, Herr, deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden; 30 denn meine Augen ›schauten dein Heil‹, 31 das du bereitet hast ›vor allen Völkern‹, 32 als ein Licht zur Offenbarung ›für die Heiden‹ und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.« 33 Sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was über ihn gesagt wurde. 34 Und Symeon segnete sie und sagte zu Maria, seiner Mutter: »Siehe, dieser ist bestimmt zum Falle und zum Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - 35 auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen -, damit offenbar werden die Gedanken aus vielen Herzen.« 36 Es war auch eine Prophetin, Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Aser. Diese stand in hohen Jahren, hatte nach ihrem Mädchenalter sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt 37 und blieb verwitwet bis zu ihren vierundachtzig Jahren. Sie wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38 Sie kam gerade in jener Stunde hinzu, pries Gott und redete über ihn zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Nachdem sie alles dem Gesetz des Herrn gemäß erfüllt hatten, kehrten sie nach Galiläa zurück, in ihre Stadt Nazareth. 40 Der Knabe aber wuchs heran und erstarkte, erfüllt von Weisheit, und die Gnade Gottes war auf ihm.

Bedeutung der Kerzen zum Fest Darstellung des Herrn im Bezug auf den Heiland

Das Fest Darstellung des Herrn, Maria Lichtmess (Maria Reinigung) dieser Name kommt offenbar von der Weihung der Kerzen oder Lichter her, die heute in der katholischen Kirche vorgenommen werden. Es ist überhaupt der Fromme Gebrauch der Kirche, das sie Alles, was sie Gottesdienste braucht, durch feierliche Gebete und andere Zeremonien dazu einsegnet und zu einem heiligen Gebrauche gleichsam heiligt. So werden unsere Gotteshäuser, als Versammlungsplätze zum öffentlichen und gemeinschaftlichen Gottesdienste ,so werden die Glocken, die die Christen dazu rufen sollen, so werden alle kirchlichen Kleider und Gerätschaften, so werden auch besonders die Kerzen, die auf den Altären brennen geweiht. Dieser Gebrauch ist uralt, und schreibt sich wohl noch, von jenen ersten christlichen Zeiten her, wo die Bekenner des Christentums unterirdische Klüfte oder sonst verborgene Winkel von Häusern zu ihren Versammlungen und zur Feier der Religionsgeheimnisse wählen mussten, und nur bei der Nacht sich zum Gebete zu versammeln wagen durften, um vor Verfolgungen und Nachstellungen sicher zu sein. Damals brauchte man also Lichter aus Not, und wohl nicht zur Pracht wiewohl auch damals schon viele brennende Lichter zur Erhöhung der nächtlichen Feier gewiss Vieles beigetragen haben müssen. Als in späteren Zeiten die Christen Tempel und Altäre erhielten, und sich nun ungescheut am hellen Tag versammeln durften, waren zwar keine Lichter mehr nötig, aber man behielt dieselben bei, und was vorher Not war wurde nun eine besondere Zierde der Altäre, ein Mittel zur Verherrlichung des Gottesdienstes selbst. Zugleich betrachtet man die Lichter in der Kirche immer als Sinnbilder, wodurch die Gläubigen an gewisse Wahrheiten unserer Religion erinnert werden sollen. Zu beiden Zwecken, nämlich zur Verherrlichung des Gottesdienstes und zur Erinnerung an gewisse religiöse Wahrheiten werden nun auch in unseren Kirchen Kerzen aufgestellt und am heutigen Tage eingeweiht. Simeon nannte den Heiland ein Licht zur Erleuchtung der Heiden; gewiss will uns die Kirche an dieses Licht, welches der Heiland in die Welt gebracht hat ,erinnern, wenn sie heute ein Prozession mit brennenden Lichtern in den Händen anordnet, und der kirchliche Brauch, heute Lichter zu weihen und auszuteilen hat gewiss eine recht schöne und edle Bedeutung. Kirchenzeremonien und kirchliche Gebräuche sollen überhaupt nicht zur Schau, nicht zum gedankenlosen Gaffen, sondern immer zu Versinnlichung höherer Wahrheiten dienen. Christen lasst uns einmal aufmerksam überlegen, was denn eigentlich die brennenden Kerzen in unsere Gotteshäuser bedeuten: Die Brennenden Kerzen in unseren Gotteshäusern sollen vor allem eine Erinnerung an jene erfreuliche Wahrheit sein, das der Heiland das wahre Licht der Welt geworden ist. Jesus kam in die Welt, um sie zu erleuchten, um die Finsternisse des Aberglaubens, des Irrtums und des Unglaubens zu zerstreuen. Die brennenden Kerzen in unseren Kirchen sollen uns ferner erinnern, das wir auch nach der Vorschrift des Evangeliums, unser Licht vor den Menschen leuchten lassen, damit sie unsere guten Werke sehen, durch unser gottesfürchtiges und rechtschaffenen Wandel erbaut, und durch unser gutes Beispiel selbst zum Guten angeleitet und ermuntert werden. Die brennenden Kerzen auf unseren Altären soll uns endlich noch besonders bei unseren Gottesdienste zur Andacht und zur herzliche Liebe zu Gott unseren Erlöser entflammen, besonders, da wo wir die größten Geheimnisse unserer Religion, das Opfer der hl. Messe feiern. Christen dies ist die einzige Bedeutung, die die Lichter in unseren Kirchen haben sollen, das die wahre Absicht, warum die Kirche heute Kerzen weiht.

Quelle: Auszug aus einer Predigt von Johann Baptist Hergeuröther katholischer Theologe, geb. am 14. Februar 1780 zu Bischofsheim vor der Rhön in Franken, † am 15. Juni 1835 zu Bamberg.

Allmächtiger, ewiger Gott,
dein eingeborener Sohn
hat unsere menschliche Natur angenommen
und wurde am heutigen Tag im Tempel dargestellt.
Läutere unser Leben und Denken,
damit wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Quelle: Schott Messbuch

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