Ablass: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Januar 2023, 07:47 Uhr
Der Ablass
Die Lehre über die Ablässe und deren Anwendung in der Kirche hängen eng mit den Wirkungen des Bußsakramentes zusammen.
Was ist der Ablass?
„Der Ablass ist Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet."
„Der Ablass ist Teilablass oder vollkommener Ablass, je nachdem er von der zeitlichen Sündenstrafe teilweise oder ganz freimacht." Ablässe können den Lebenden und den Verstorbenen zugewendet werden (Papst Paul VI., Ap. Konst. „Indulgentiarum doctrina" norma 1-3).
Wer gewährt den Ablass?
Gott erlässt Sündenstrafen durch die Kirche. Der Ablass wird gewährt durch die Kirche, die Kraft der ihr von Jesus Christus gewährten Binde- und Lösegewalt für den betreffenden Christen eintritt und ihm den Schatz der Verdienste Christi und der Heiligen zuwendet, damit er vom Vater der Barmherzigkeit den Erlass der für seine Sünden geschuldeten zeitlichen Strafen erlangt. Auf diese Weise will die Kirche diesem Christen nicht nur zu Hilfe kommen, sondern ihn auch zu Werken der Frömmigkeit, der Buße und der Nächstenliebe anregen.
Ablass für Verstorbene
Da die verstorbenen Gläubigen, die sich auf dem Läuterungsweg befinden, ebenfalls Glieder dieser Gemeinschaft der Heiligen sind, können wir ihnen unter anderem dadurch zu Hilfe kommen, dass wir für sie Ablässe erlangen. Dadurch werden den Verstorbenen im Purgatorium für ihre Sünden geschuldete zeitliche Strafen erlassen.
Quelle: Katechismus der Katholischen Kirche S.401 oben und S.403 oben Rechte der deutschen Ausgabe R. Oldenbourg Verlag München
Wer kann einen Ablass gewinnen?
Alle die getauft sind und nicht exkommuniziert, sowie frei sind von Sünden und denen Anhänglichkeiten.
Welche Ablässe gibt es?
- Teilablässe die sich auf Tage beschränken
- Teilablässe die sich auf Wochen beschränken
- Teilablässe die sich auf Jahre beschränken
- Sowie einen vollkommenen Ablass
Womit kann man einen Ablass erhalten?
- Gebet des Kreuzweges
- Gebet des Rosenkranzes
- Stoßgebete
- Gebet in der Meinung des hl. Vaters
- Gebet 30 Minuten vor dem Allerheiligsten Altarsakrament
- Besuch der hl. Messe Eucharistie
- Sakramentaler Beichte, Reue sowie Vorsatz die Sünde nicht mehr zu begehen
- Andächtiges Lesen in der Bibel
Was führt noch zu einem Ablass?
- Für den Besuch des Sonntags der göttlichen Barmherzigkeit gibt es einen Ablass
- Papstsegen an Ostern und Weihnachten («urbi et orbi») Vollablass
- Besuch der Kirche
- Besuch von Wallfahrtsorten
- Portiuncula-Ablass: Besuch einer Portiuncula-Kirche (Ordenskirche des hl. Franziskus) oder eine in der Nähe liegenden Kirche die die Genehmigung zu solch einem Ablass hat. Man beginne mit der Vesper am 1. August und dem Kirchenbesuch noch am 2. August. Nehme an der hl. Messe sowie auch der sakramentaler Beichte teil.
- Gute Werke der Barmherzigkeit
- Sterbestunde
- Bei der Beichte wenn sie täglich 14 Tage lang abgehalten wird einen Vollablass
Wer viele Ablässe für die Armen Seelen gewinnt, kann für sich die Gnade in der Sterbestunde bekommen für einen vollkommenen Ablass.
Geschichte des Ablass
Der Ablass geht in der Geschichte schon sehr weit zurück ins Mittelalter des 11. Jahrhunderts. Damals kam noch hinzu, dass man für einen Ablass Geld bezahlen musste. Prediger schilderten oft so furchterregend das Fegefeuer, mit der Aufforderung an das Volk, man müsse sich das Fegefeuer freikaufen. Im 14.–15. Jahrhundert beschäftigte man sich mit einem Ablass für Verstorbene. Das führte dazu, dass man gegen Geld Ablassbriefe einführte. Es ging dann nicht mehr um den eigentlichen Ablass sondern darum, aus dem Ablass Profit zu ziehen.