Papst Benedikt XVI: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 19. April 2005 wurde Joseph Kardinal Ratzinger zum Oberhaupt der [[Roemisch katholische Kirche|römisch katholischen Kirche]] gewählt. Als [[:Kategorie:Papst|Papst]] Benedikt XVI. war er bis zu seinem freiwilligen Amtsrücktritt am [[28. Februar]] 2013, Nachfolger des [[Petrus]], den [[Jesus Christus]] selbst als Hirten seiner Kirche eingesetzt hat. | Am 19. April 2005 wurde Joseph Kardinal Ratzinger zum Oberhaupt der [[Roemisch katholische Kirche|römisch katholischen Kirche]] gewählt. Als [[:Kategorie:Papst|Papst]] Benedikt XVI. war er bis zu seinem freiwilligen Amtsrücktritt am [[28. Februar]] 2013, Nachfolger des [[Petrus]], den [[Jesus-Christus|Jesus Christus]] selbst als Hirten seiner Kirche eingesetzt hat. | ||
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Joseph Alois Ratzinger wurde am Karsamstag, dem 16. April 1927 im oberbayrischen Ort Marktl am Inn geboren. Er war das jüngste der drei Kinder von Maria und Joseph Ratzinger. Bereits vier Stunden nach der Geburt wurde er mit frisch geweihtem [[Weihwasser|Taufwasser]] getauft. | Joseph Alois Ratzinger wurde am Karsamstag, dem 16. April 1927 im oberbayrischen Ort Marktl am Inn geboren. Er war das jüngste der drei Kinder von Maria und Joseph Ratzinger. Bereits vier Stunden nach der Geburt wurde er mit frisch geweihtem [[Weihwasser|Taufwasser]] getauft. |
Version vom 25. Mai 2024, 14:58 Uhr
Am 19. April 2005 wurde Joseph Kardinal Ratzinger zum Oberhaupt der römisch katholischen Kirche gewählt. Als Papst Benedikt XVI. war er bis zu seinem freiwilligen Amtsrücktritt am 28. Februar 2013, Nachfolger des Petrus, den Jesus Christus selbst als Hirten seiner Kirche eingesetzt hat.
Leben
Joseph Alois Ratzinger wurde am Karsamstag, dem 16. April 1927 im oberbayrischen Ort Marktl am Inn geboren. Er war das jüngste der drei Kinder von Maria und Joseph Ratzinger. Bereits vier Stunden nach der Geburt wurde er mit frisch geweihtem Taufwasser getauft.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Joseph Ratzinger in Tittmoning und Traunstein, wo er auch das Gymnasium besuchte. Schon in der zweiten Schulklasse bekam er von seinen Eltern ein Kinder-Missale (Messbuch) geschenkt, welches sein Interesse für die lateinische Liturgie weckte. Am Lehren und Weitergeben von Erkenntnissen hatte er schon sehr früh Freude und auch am Schreiben. Bereits in der Volksschule verfasste er die ersten Gedichte.
Die Familie lebte sehr sparsam und in einfachen Verhältnissen. Da alle drei Kinder studieren wollten, mussten die Eltern große Verzichte auf sich nehmen.
Musik spielte immer eine große Rolle im Familienleben. Da Traunstein sehr stark von Salzburg geprägt ist, hat ihn die Musik von Mozart schon von Kindheit an begleitet und ihn zu einem großen Mozartverehrer werden lassen.
Die Kriegsjahre gingen auch an Joseph Ratzinger nicht spurlos vorüber. So musste er miterleben, wie die Nazis den Pfarrer vor der Heiligen Messe verprügelten. Auch musste er zwei Jahre Kriegsdienst versehen und geriet in Gefangenschaft in Bad Aibling und Ulm.
Die Entscheidung zum Priestertum ist langsam in Joseph Ratzinger gewachsen und so studierte er in den Jahren 1946 bis 1951 in Freising und München Philosophie und Theologie.
Im Herbst 1950 empfing er die Diakonatsweihe und am 26. Juni 1951 die Priesterweihe in Traunstein.
Als Kaplan in München-Bogenhausen erteilte er ein Jahr lang Religionsunterricht und bekam dabei sehr schnell ein gutes Verhältnis zu den Kindern. Er hielt jeden Sonntag drei Predigten und unterstütze den Pfarrer bei der Jugendarbeit, bei Taufen und Beerdigungen.
Von 1952 bis 1957 war Josef Ratzinger Dozent in Freising bevor er 1959 Professor für Fundamentaltheologie in Bonn wurde. Damit war er der jüngste Professor Deutschlands.
In den Jahren 1962 bis 1965 war er, als theologischer Berater des Erzbischofs von Köln, Joseph Kardinal Frings, Teilnehmer des Zweiten Vatikanischen Konzils und lieferte dabei einen beachtlichen Beitrag.
Danach lehrte er als Professor in Münster und Regensburg.
1977 wurde er von Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 28. Mai in München. Bereits am 27. Juni des selben Jahres wurde er zum Kardinal ernannt.
1978, nach dem Tod von Papst Paul VI., nahm Kardinal Ratzinger im August am Konklave teil, das Johannes-Paul I. wählte. Von ihm wurde er zum Sondergesandten für den 3. Internationalen Mariologischen Kongress in Equador ernannt. Nach dem raschen Tod des neuen Papstes nahm er im Oktober 1978 an dem Konklave teil, das Johannes-Paul II. wählte. Am 25. November 1981 erfolgte die Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation und zum Präsidenten der Päpstlichen Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission durch Papst Johannes-Paul II..
Er hatte nun die große Aufgabe übernommen, die reine Lehre weiterzugeben, Irrtümer zu korrigieren und die Irrenden auf den rechten Weg zurückzuführen. Das fordert von ihm den ganzen Einsatz seiner Kräfte. Viele Gegenkräfte sind am Werk und werfen ihm Härte und Sturheit vor.
1986 beauftragte ihn Papst Johannes-Paul II. einen neuen Katechismus zu erarbeiten. Kurz vor dessen Vollendung erlitt Kardinal Ratzinger 1991 einen leichten Schlaganfall.
Am 5. April 1993 wurde er vom Papst in den Rang der Kardinal-Bischöfe erhoben.
Im Jahr 2000 veröffentlichte er das wichtige Dokument „DOMINUS JESUS“; das die Einzigartigkeit der katholischen Kirche gegenüber allen anderen christlichen Glaubensgemeinschaften hervorhebt. Das rief natürlich einen Sturm der Entrüstung hervor bei denen, die nicht (bzw. nicht mehr oder noch nicht) bereit sind, die wahre Lehre anzunehmen.
Nach dem Tod von Papst Johannes-Paul II. wurde Kardinal Joseph Ratzinger am 19. April 2005 zum 265. Nachfolger des hl. Petrus gewählt und nannte sich Benedikt XVI.
Am 11. Februar 2013 kündigte Papst Benedikt XVI. überraschend bei einem Treffen mit Kardinälen seinen Rücktritt aus Altersgründen per 28. Februar 2013 an.
Einen Tag vor seinem Amtsverzicht hat sich Papst Benedikt XVI. im Rahmen seiner letzten Generalaudienz auf dem Petersplatz von den Gläubigen verabschiedet.
Der emeritierte Papst verbrachte neun Wochen in Castel Gandolfo und kehrte dann wie geplant in den Vatikan zurück, um in das ehemalige Kloster Mater Ecclesiae einzuziehen.
Er starb am 31. Dezember 2022 im Kloster Mater Ecclesiae.
Päpstliches Wappen
Das Wappen von Papst Benedikt XVI. setzt sich zusammen aus einem dreiteiligen Schild, einer Mitra, zwei gekreuzten Schlüsseln sowie dem Pallium.
Die Symbole, die das Schild enthält befanden sich bereits auf dem Schild, das Papst Benedikt XVI. als Erzbischof von München und Freising sowie als Kardinal verwendete, allerdings in neuer Zusammenstellung.
In der Mitte, auf dem roten Hauptfeld befindet sich eine große goldene Muschel, die einerseits an die Legende des Hl. Augustinus erinnern soll andererseits das Sinnbild der Pilger darstellt. Zeichen für das „pilgernde Gottesvolk“.
Im linken Feld darüber befindet sich ein Mohrenkopf, ein altes Symbol der Diözese Freising.
Im rechten Feld ist ein Bär zu sehen, der einen Packsattel auf dem Rücken trägt. Die Darstellung erinnert an die Legende des Hl. Korbinian, des ersten Bischofs von Freising.
Jesus Christus hat Petrus und seinen Nachfolgern, den Päpsten, die Vollmacht übertragen zu öffnen und zu schließen, zu binden und zu lösen. Die gekreuzten Schlüssel symbolisieren die Schlüssel des Himmelsreiches.
Mitra und Pallium sind erstmals auf einem Papstwappen zu sehen. Früher wurde das Papstwappen von der Tiara (Papstkrone) gekrönt. Da diese aber nicht mehr getragen wird, ersetzte sie Papst Benedikt XVI. durch die Mitra, wobei die drei goldenen Querstreifen an die Kronreifen der Tiara erinnern. Das Pallium ist ein liturgisches Zeichen für die Aufgabe des Papstames: Hirte der ihm von Christus anvertrauten Herde zu sein.
Apostolische Schreiben
- Verbum Domini (Über das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche]
- Sacramentum Caritatis (Über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche)
- Aufnahme von Dienern Gottes in das Register der Seligen
- Apostolische Schreiben in Form eines Motu Proprio
Enzykliken
- Deus Caritas Est (Gott ist die Liebe) vom 25. Dezember 2005
- Spe Salvi (Auf Hoffnung hin) vom 30. November 2007
- Caritas in veritate (Die Liebe in der Wahrheit) vom 29. Juni 2009
Aussagen von Papst Benedikt XVI.
Als Kardinal
- “Die Kirche darf sich nie mit dem Zeitgeist liieren. Sie muss die Laster und Gefährdungen einer Zeit zur Sprache bringen.“
- “Ein Bischof, dem es nur darauf ankäme, keinen Ärger zu haben, ist für mich eine abschreckende Vision.“
- “Die Kirche darf nicht der Tagesmeinung folgen, sondern muss angesichts der Übel in der Welt die Medizin des Evangeliums verkünden.“
- “Unser Bayernland ist deswegen so schön, weil der christliche Glaube seine besten Kräfte geweckt hat.“
- “Tiere sind unserer Obhut übergeben, wir können mit ihnen nicht einfach tun, was wir wollen.“
- “Einen klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft mit dem Etikett des Fundamentalismus belegt; während der Relativismus, also das Sich-treiben-lassen von jedem Widerstreit der Meinungen, als die einzige Haltung erscheint, die auf der Höhe der heutigen Zeit ist. Es entsteht eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letzten Maßstab nur das eigene Ich und seine Wünsche gelten lässt.
- “Wir müssen eine Frucht bringen, die bleibt.“
- “In Christus fallen Wahrheit und Liebe in eins.“
Als Papst Benedikt XVI.
- “In dem Augenblick, in dem wir Gott verunehren, leuchtet auch der Mensch nicht mehr.“
- “Betet für mich, dass ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe!“
- “Die Kirche lebt, sie lebt, weil Christus lebt, weil Er wirklich auferstanden ist.“
- “Nicht die Gewalt erlöst, sondern die Liebe. Die Welt wird durch den Gekreuzigten erlöst, nicht durch die Kreuziger.“
Päpstliche Auslandsreisen
- 18. bis 21. August 2005: Erste Auslandsreise von Papst Benedikt XVI.zum Weltjugendtag in Köln
- 25. bis 28. Mai 2006: Polen
- 8. bis 9. Juli2006: Valencia
- 9. bis 14. September 2006: München, Altötting und Regensburg
- 28. November bis 1. Dezember 2006: Türkei
- 9. bis 14. Mai 2007: Brasilien
- 7. bis 9. September 2007: Österreich
- 15. bis 21. April 2008: USA
- 12. bis 21. Juli 2008: Weltjugendtag in Sydney/Australien
- 12. bis 15. September 2008: Frankreich-Lourdes
- 17. bis 23. März 2009: Kamerun und Angola
- 8. bis 15. Mai 2009: Heiliges Land
- 26. bis 28. September 2009: Tschechische Republik
- 17. bis 18. April 2010: Malta
- 11. bis 14. Mai 2010: Portugal-Fatima
- 4. bis 6. Juni 2010: Zypern
- 16. bis 19. September 2010: Großbritannien
- 6. bis 7. November 2010: Santiago de Compostela und Barcelona
- 22. bis 25. September 2011: Deutschland (Berlin, Erfurt, Etzelsbach, Freiburg)
- 18. bis 20. November 2011: Benin/Afrika
- 23. bis 29. März 2012: Mexiko, Kuba
- 14. bis 16. September 2012: Libanon
Quellen
- Homepage Vatican
- Buch Salz der Erde, Josef Ratzinger im Gespräch mit Peter Seewald
- Buch Licht und Kraft für jeden Tag, Seite 207
- Homepage der Gemeinde Marktl am Inn